Durch die spektakulären Valles Calchaquies nach Cafayate

Auf einer Strecke von 150 km Länge führt die Ruta 40 von Cachi nach Cafayate vorbei an atemberaubenden Landschaften auf ungeteerten Staubpisten. Die Rede ist von den Valles Calchaquies, deren Kennzeichen bizarre Felsformationen und Canyons sind. Unter den Valles Calchaquies wird eine Landschaft aus mehreren Tälern, die alle ihre eigenen Besonderheiten aufweisen, zusammengefasst. Zu den Valles Calchaquies gehört auch das Tal von Cachi sowie die Täler von Molino, Angastaco, die Quebrada de las Flechas, das Tal von Cafayate und weitere. Besonders die Quebrada de las Flechas ist ein absolutes Highlight, welches du nicht verpassen solltest.

Ich lade dich ein, uns auf diese spektakuläre Fahrt von Cachi nach Cafayate und weiter nach Tuffi de Valle zu folgen. Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir ein eigenes Bild und vermeide unsere Fehler.

Bitte beachte bei deiner Reiseplanung, genügend Zeit für die Strecke einzuplanen, denn oft bist du nur langsam unterwegs, selbst, wenn du nicht so oft für ein Foto anhältst, wie wir.

Durch die Valles Calchaquies

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns schweren Herzens von Cachi. Gern hätten wir hier noch etwas die Seele baumeln lassen. Wir folgen der Ruta 40 in Richtung Cafayate. Die Strasse folgt mehr oder weniger dem Rio Calchaqui. Zwischen Strasse und Flusslauf befinden sich oft Felder. Manchmal folgt die Strasse auch direkt dem Flussbett und manchmal weiter entfernt. Kurz hinter Cachi liegen überall auf den Feldern Peperoni zum Trocknen. Wir sind fasziniert von langen Reihen trocknender Paprika.

Mein Lieblingsbild von Bildern mit roten Paprikaschoten in den Valles Calchaquies zeigt die langen Reihen der trocknenden Paprikaschoten und einen farblich passenden Traktor.
Mein Lieblingsbild
Entlang der Valles Calchaquies von Cachi nach Cafayate führt der Weg hier durch eine karge Landschaft mit niedrigen Büschen und Kakteen.
Die Landschaften sind sehr abwechslungsreich

Pferde kreuzen überraschend unseren Weg, aber ansonsten sind wir annähernd allein unterwegs und das ist auch gut so, denn die Strecke staubt und ist oft recht schmal.

Hier kreuzen zwei schwarze Pferde vor uns die Strasse durch die Valles Calchaquies.
Die Pferde wissen, wo sie hin wollen

Die Strasse wird schmaler und sandiger, bevor wir das Valle Angastaco erreichen.

Immer wieder kann man von der Strasse den Ausblick auf die spektakuläre Felswelt der Quebrada de las Flechas werfen.
Welch ein Ausblick

Bei Angastaco verändert sich die Landschaft erneut. Weiden mit Vieh und Gemüsefelder ziehen sich am Ufer des Flusses entlang. Eine weisse Kirche leuchtet in der Ferne. Schulkinder laufen auf der Strasse.

Das Tal zwischen den Bergen weitet sich auf und Felder und Weiden werden neben dem Rio Cafayate bewirtschaftet. Die Kirche leuchtet weiss.
Angostura in der Ferne

Im weiteren Verlauf der Fahrt durch die Valles Calchaquies kommen die Hügel wieder näher. Jetzt könnte man meinen, man wäre plötzlich im Monument Valley gelandet.

Jetzt führt unser Weg durch die Valles Calchaquies vorbei an mächtigen Felsformationen aus rotem Sandstein, die stark verwittert sind. Das Highlight, die Quebrada de las Flechas kommt aber erst noch.
Dieser Fels könnte auch im Monument Valley stehen

Nun wird es richtig kurvig. Wir navigieren durch ein Felsenmeer mit spektakulären Felsen. Wir sind in der Quebrada de las Flechas angekommen.

Die Quebrada de las Flechas

Die Quebrada de las Flechas (Pfeilschlucht) verdankt ihren Namen den spitzen, in den Himmel ragenden Felsen. Diese Felsformationen laufen nicht nur spitz zu, sie sind auch geneigt und bilden enge Schluchten mit 20 Meter hohen Wänden. Ein Meer aus Felsen will auf diesem Abschnitt der Ruta 40 durchquert werden. Kleine Passhöhe gibt es auch.

Hier in der Quebrada de las Flechas begegnet uns sogar ein Linienbus. Danach müssen wir erst einmal warten, bis sich der Staub gelegt hat, damit wir wieder etwas sehen.

Jetzt kommt im weiteren Streckenverlauf nach Cafayate mehr Farbe ins Spiel und die Felsformationen ändern erneut ihr Aussehen.

Als senkrechte Schichten ragen die Felsen auf dem Weg nach Cafayate in den Himmel.
Kompakte Schichten
Gelbliche Felsen werden von einer roten Felskette vor blauem Himmel abgelöst. Nun ist es nicht mehr weit, bis wir die asphaltierte Strasse nach Cafayate erreichen.
Bald liegt das wunderbare Felsenmeer hinter uns

Pause in Cafayate

Entlang endloser Weinberge führt uns die Strasse nach Cafayate. So im Durchfahren macht Cafayate einen netten Eindruck. Wir besorgen uns hier ein paar Empanadas und essen diese gemütlich am Park. Wenn man schon hier ist, müsste man eigentlich eine Tour durch eines der Weingüter machen, um den hiesigen Wein kennenzulernen. In der Gegend um Cafayate wird viel Torrontes angebaut, der für seinen fruchtigen Geschmack bekannt ist.

Jörg jedoch haben wir es zu verdanken, dass wir weiterfahren müssen. Bei der Reisevorbereitung ging es ihm nicht schnell genug, sodass er helfen wollte. Und er hat unsere Übernachtung, warum auch immer, nach Taffi de Valle gelegt. In Zukunft darf ich mir alle Zeit der Welt nehmen, denn sein Händchen in der Wahl der Übernachtung war in mehrfacher Hinsicht nicht glücklich.

Über den Abra El Infiernillo nach Tafi del Valle

So setzten wir unsere Fahrt fort, obwohl wir gern in Cafayate bleiben würden und die Autofahrt durch die Valles Calchaquies eigentlich lang genug war.

Auf dem Land nimmt das Alter der Fahrzeuge zu. Wir sind erstaunt, dass manche dieser Schrottkarren überhaupt noch fahren. Tiere werden auf Pickups transportiert oder laufen allein auf der Strasse. Auch das Pferd wird erstaunlich oft als Transportmittel genutzt.

Ein schiefer Pickup mit fehlenden Rücklichtern und schon halb auf Absprung befindlicher Stossstange transportiert ein Schwein.
Ein Schwein fährt Auto

Auf dem Weg nach Tafi del Valle geht es endlich wieder in die Berge. Wir überqueren die Passhöhe Abra El Infiernillo, die sich mit 3.042 m Höhe aber in dichten Wolken befindet, sodass wir von der Landschaft gar nichts sehen. In vielen Serpentinen geht es dann wieder nach Tafi del Valle hinab, welches auf 2.014 m Höhe liegt.

Dieser Ort, der in der Karte so nett mit einem See und einer Palme eingezeichnet ist, ist auf eine riesige Fläche verteilt. Überall laufen Pferde und Kühe frei herum. Die Einwohner verbarrikadieren ihre Grundstücke mit ausgefeilten Verschlüssen, damit die Pferde die Tore nicht öffnen und anschliessend genussvoll über die Gärten herfallen können.

Die Gastgeber unserer Unterkunft, einem B&B, sind sehr nette, französisch sprechende Spanier, die sich hier den Traum von einem künstlerisch gestalteten Ökohaus erfüllt haben. Allerdings haben sie ein Feuchtigkeitsproblem in ihren Unterkünften. Dieser muffig-modrige Geruch hängt uns noch lange nach und wird auf ewig mit Tafi del Valle in unseren Gedanken abgespeichert sein. Auch sonst hat der Ort absolut nichts zu bieten und das Abendessen im empfohlenen Restaurant passt zur Unterkunft. Das ist doppelt bitter, wo wir doch sehr gern in Cafayate geblieben wären.

Bild Das schöne Ökohaus unserer Gastgeber in Tafi del Valle.
Das schöne Ökohaus

Am nächsten Tag fahren wir sehr gern zurück nach Salta durch die nicht weniger spektakuläre Quebrada de las Conchas.

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2 Comments

  1. Hallo,
    mit großem Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen, möchten doch mein Sohn, der derzeit in Argentinien studiert, und ich, die ihn in den Weihnachsferien besucht, genau diese Strecke machen. Das klingt alles sehr verlockend. Aber können Sie mir sagen:
    Kann man diese Strecke Ende Dezember, da ist ja schon Regenzeit, mit einem normalen Auto machen?
    Die 4×4, die der Autovermieter in Salta anbietet, sind alle so groß, dass ich mich damit nicht fahren traue. Und der Autovermieter rät auch davon ab, mit einem «normalen» Auto die Strecke zu machen. Aber der will wahrscheinlich auch seine Autos schonen.
    Was meinen Sie?
    Mit welchem Auto waren Sie unterwegs?
    Vielen Dank für Ihre Antwort!
    Martina Franz

    1. Hallo Martina,

      dass Salta nur grosse 4 x 4 vermietet, haben wir nicht erlebt. Im Gegenteil! Wir hatten einen 4 x 4 Pickup für 4 Personen gemietet und als wir endlich vor dem Fahrzeug standen, wollten sie uns einen nagelneuen Renault Duster geben. Da hätten wir die Wahl gehabt, entweder die Kinder oder das Gepäck mitzunehmen. Wir mussten dann mehr als 4 Stunden warten, bis wir einen verbeulten Ford Pickup erhalten haben. Zusätzlich hatten wir die Schwierigkeit, dass wir mit dem Mietwagen auch nach Chile reisen wollten, sodass wir die Papiere für die Ausfuhr des Fahrzeugs brauchten.

      Aber zurück zur Frage: Ich würde unbedingt einen 4 x 4 mieten, schon wegen der Bodenfreiheit, auch wenn die Teilstrecke in der Trockenzeit nicht sehr anspruchsvoll war. Dennoch befindet man sich in einem trockenen Gebirge und muss in der Regenzeit auch mit Erdrutschen oder unüblichen Wasserläufen rechnen, da der Boden den Regen gar nicht aufnehmen kann.

      Die eigentliche Schwierigkeit wird darin bestehen, dass im Dezember die Sommerferien beginnen und dadurch die Nachfrage nach Mietwagen grösser ist. Wir haben unsere Mietwagen für Argentinien über rentalcar.com gemietet. Ich habe gerade mal für Salta Flughafen ein paar Dezembertermine abgefragt und immer die Nachricht erhalten, dass sie an diesen Terminen nichts mehr haben. Eventuell mal anrufen (kann lange in der Warteschleife dauern), besser eine Mail schreiben.

      Alternativ kann sich vielleicht der Sohn von Argentinien aus um einen Mietwagen kümmern. Da hat er viel mehr als nur die grossen Vermieter zur Auswahl. Ist man bereit, mit Devisen zu bezahlen, wird in Argentinien vieles möglich, da durch die starke Inflation alle ein Interesse daran haben, Devisen zu bekommen.

      Ich hoffe, meine Antwort hilft weiter. Viel Spass beim Planen der Reise.

      Liebe Grüsse

      Susan

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