Safari im Ngorongoro Krater

Am Ende unseres Safari Urlaubs dürfen wir uns auf ein Highlight der Reise freuen, denn jetzt geht es auf Safari im Ngorongoro Krater. Nachdem wir am Vortag bereits am Kraterrand gewandert sind, fahren wir gleich am frühen Morgen in den Ngorongoro Krater. Der Weg von der Lodge zum Eingang ist nicht weit.

Vorbei geht es wieder an einem Massai Dorf, welches seit dem letzten Regen einen eigenen See hat. Laut unserem Guide ist dies in den 20 Jahren, die er als Guide arbeitet, vorher noch nie vorgekommen. Die Massai sind schon mit dem Vieh unterwegs.

In einer Senke hat sich ein grosser See gebildet, in dem sich die Wolken spiegeln. Auf dem Weg zur Safari im Ngorongoro Krater passieren wir Massai Land.
Der See, den es erst seit dem letzten Regen gibt.

Nach Erledigung der Formalitäten können wir uns in die Kolonne der Autos einreihen, die in den Krater hinunterfahren. Die Strasse hinunter ist alles nur keine Strasse. Teilweise «heben» wir jedes Rad einzeln durch die grossen Löcher, um keinen Achsbruch zu erleiden. Hält ein Auto an, müssen alle anhalten, denn die Strasse ist zu schmal, um aneinander vorbeizukommen. Einmal auf dem Kraterboden angekommen, werden die Strassen aber deutlich besser und vor allem auch breiter.

Auf der Talsohle des Ngorongoro Kraters

Im Krater leben 25.000 Säugetiere und wir haben das Gefühl, dass wir die meisten dieser Tiere heute sehen. Gleich zu Beginn unserer Safari im Ngorongoro Krater posiert eine Hyäne für uns.

Die Hyäne steht aus ihrem Sandloch auf und blickt zu uns. So fängt die Safari im Ngorongoro Krater gleich gut an.
Das Fell der Hyäne sieht noch recht zerzaust aus.
Die Hyäne sitzt kerzengerade aufgerichtet und spitzt die Ohren. Obwohl wir im Verlauf der Safari im Ngorongoro Krater den Eindruck gewinnen, dass sich die Hyänen telepathisch verständigen.
Mit gespitzten Ohren lauscht die Hyäne

Der Weg führt uns anschliessend durch grosse Gnu- und Zebraherden. Die Tierkinder machen uns sehr viel Spass. Wir haben den Eindruck, dass es bei den Gnus immer ein Tier gibt, was plötzlich wie verrückt losrennt. Das hat zur Folge, dass dann die ganze Gruppe panisch hinterherrennt.

Gnus, die nach allen Seiten voneinander weg rennen.
Was wohl in die Gnus gefahren ist?
Zwei Gnus mit einem Jungtier in der Mitte laufen entspannt an uns vorbei.
Wie alle Tierkinder sind auch die Gnu-Kinder niedlich.
Eine Gruppe Zebras weidet auf dem Talboden - Safari im Ngorongoro Krater.
Die Tierdichte auf dem Talboden ist unglaublich.

Plötzlich schiesst ein Hase vor uns auf die Strasse und rennt ohne Haken zu schlagen in einer unglaublichen Geschwindigkeit die Strasse entlang. Sekunden später kommt ein Schakal angerannt, sieht aber ein, dass es heute nichts mit Hasenbraten wird und läuft langsam an den Gnus vorbei.

Der glücklose Jäger spaziert langsam an uns vorbei, während der Safari im Ngorongoro Krater.
Sicher findet sich eine andere Mahlzeit

Die Landschaft im Ngorongoro Krater

Im Krater hat sich eine eigene Landschaft herausgebildet. Es gibt einen Wald, Salz- und Süsswasserseen, sanfte Hügel und Bäche. Laut unserem Guide ist der Krater das Altersheim für Elefantenbullen. Für Elefantenherden wäre das Nahrungsangebot zu gering, aber alte Elefanten finden hier genug weiche Nahrung. Und wir sehen wirklich viele einzelne Elefanten im Laufe des Tages.

Ein Weg führt durch den Wald. Akazienbäume und Büsche stehen locker auf der Wiese und bieten Nahrung und Verstecke.
Der lockere Baumbestand bietet gute Verstecke

Nachdem wir aus dem Wald wieder herauskommen, fahren wir vorbei an weiteren grossen Gnu-Herden. Anschliessend beobachten wir eine Hyäne, die versucht, sich an eines der Jungtiere anzuschleichen. Die erwachsenen Tiere sind aber sehr aufmerksam und verjagen die Hyäne immer wieder. Dennoch versucht es die Hyäne mit Ausdauer. So lange wir das Wechselspiel von scheinbar unbeteiligtem Vorbeischlendern und anschliessendem Verjagtwerden beobachten, ist die Hyäne erfolglos.

Wir erreichen einen See, an dem wir kurz aussteigen dürfen. Im See liegen Nilpferde herum. Webervögel inspizieren jedes ankommende Auto in der Hoffnung, etwas Essbares zu finden. Besonders unverfroren ist ein Milan-Paar, welches auch versucht, essenden Touristen ihre Mahlzeit zu entreissen.

Ein Webervogel schaut nach Esswaren in unserem Auto vorbei. - Safari Ngorongoro Krater
Ganz schön frech, diese Vögel
Am See steht ein alter Baum mit einem grossen Wurzelgeflecht. Unser Töchter stehen sich gegenüber und schauen in die Ferne.
Im Schatten des Baumes lässt es sich aushalten.

Anschliessend fahren wir durch die grüne, hügelige Landschaft des Kraters. Hier hofft unser Guide auf Nashörner. In den grünen Hügeln ist heute aber nicht viel los. Ein paar entfernte Löwen liegen im Gras. Als wir die Hoffnung schon fast aufgegeben haben, entdeckt Amini in grosser Entfernung zwei Nashörner. Nur mit Fernglas sieht man, dass es wirklich Nashörner sind. So fahren wir weiter.

Ein Raubvogel sitzt vor uns auf einem trockenen Ast und schaut in die Ferne. Er lässt sich von unserer Safari im Ngorongoro Krater nicht stören.
Was der Raubvogel wohl beobachtet?

Ein Festmahl am Ende der Safari im Ngorongoro Krater

Als wir den Krater fast einmal umrundet haben, werden wir Zeugen eines Festmahls. Eine Hyäne hat erfolgreich ein erwachsenes, wahrscheinlich krankes Gnu gejagt. Das Gnu bewegt sich noch, während die Hyäne anfängt, es von hinten aufzufressen. Dieser Jagderfolg muss sich per Ultraschall-Buschfunk verbreitet haben. In weniger als 5 Minuten erscheinen 13 weitere Hyänen an der gedeckten Tafel. Es finden sich auch immer mehr Schakale ein, die aber vor lauter Hyänen nicht an das Gnu kommen. Aus der Luft schwebt ein Geier nach dem anderen ein. Der eine oder andere besonders hungrige Geier versucht ein Stück Gnu zwischen den Hyänen zu ergattern.

Vier Hyänen fressen bereits am Gnu. Eine fünfte kommt eilig angelaufen. Ein Schakal versucht auch etwas vom Festmahl abzubekommen, während die Geier sich nur vorsichtig nähern.
Festmahl

Auch 3 männliche Löwenbrüder, die schlafend am Seeufer gelegen haben, erhalten die Nachricht vom Festmahl. Scheinbar haben sie gegen eine kleine Zwischenmahlzeit nichts einzuwenden, denn sie machen sich ganz gemütlich auf den Weg.

Schön langsam schlendert einer nach dem anderen zwischen den nun schon zahlreich versammelten Safari Autos vorbei. Der erste Löwe erscheint, brüllt einmal kurz, um seine Anwesenheit den fressenden Hyänen zu vermelden. Diese ziehen sich mit roten Köpfen von den Resten des Gnus zurück.

Vier Hyänen fressen bereits am Gnu. Eine fünfte kommt eilig angelaufen. Ein Schakal versucht auch etwas vom Festmahl abzubekommen, während die Geier sich nur vorsichtig nähern.
Die Vertreibung vom Festmahl

Frei nach dem Motto «alles meins», wirft sich der Löwe daraufhin auf das noch zu einem Drittel vorhandene Gnu und fängt gemütlich an zu fressen. Bruder Nummer 2 sieht auch zu, dass er nicht zu kurz kommt. Nur Bruder Nummer 3 traut sich nicht und schaut neben seinen Brüdern stehend zu, wie diese sich den Bauch vollschlagen.

Zwei Löwen schlagen sich den Bauch voll, während Bruder Nummer 3 daneben steht.
Mit dem Recht des Stärkeren fressen sich die Löwen satt.

So nach und nach geben die noch wartenden Tiere auf. Ein Schakal versucht, sich mutig zu nähern, wechselt aber im letzten Moment die Richtung. Als erstes verschwinden die Hyänen, dann fliegt ein Geier nach dem anderen weg und zum Schluss suchen die Schakale das Weite. Man kann es nicht anders formulieren, aber das Gnu wurde inhaliert.

Die Hyänen treffen wir etwas entfernt beim Baden im See wieder. Sie waschen sich. Der Wind wirbelt hier viel Staub auf. Und wir machen uns so langsam auf den Weg zum Ausgang. Nicht ohne vorher noch die Büffel bei ihrem Schlammbad zu bewundern.

Zwei Hyänen baden noch, während die anderen drei schon zum Trocknen im Sand sitzen.
Idylle am See
Drei Büffel am Wasserloch. Einer liegt entfernt und schläft, einer steht mittendrin und einer liegt am Ufer umgeben von 4 Kuhreihern. Damit endet die Safari im Ngorongoro Krater.
Wellness-Oase der Büffel

Der Kreis schliesst sich

Heraus aus dem Krater führt eine andere, sehr gute Strasse. Um die 24-Stunden-Frist nicht zu überschreiten, müssen wir uns mal wieder mächtig beeilen. Zu allem Überfluss müssen wir noch den kurzen Umweg zur Lodge fahren, weil die Mädels vergessen haben, ihren Zimmerschlüssel abzugeben. An dem Schlüssel hängt zwar ein halber Baumstamm, damit das nicht passiert, aber dieser ist wohl noch nicht gross genug.

Wir erreichen den Ausgang der Ngorongoro Conservation Area 10 Minuten vor Ablauf der Frist. Während der Guide mit den Papieren zum Schalter eilt, warten wir unter einem schattenspendenden Baum. Dies stellt sich schnell als böser Fehler heraus. Eine Herde Paviane kommt aus dem Wald und beschliesst die parkenden Autos als Spielplatz zu nutzen und zu schauen, ob man vielleicht doch ins Innere kommt. Nach unseren Erfahrungen mit männlichen Affen, die Frauen überhaupt nicht ernst nehmen, bleibt uns nichts übrig, als uns zu verschanzen.

Ein junger Pavian sitzt auf der Motorhaube unseres Autos und laust sich.
Da laust sich doch der Affe ungeniert auf der Motorhaube unseres Wagens und unser Guide kommt nicht wieder.

So mit geschlossenen Fenstern wird es schnell unglaublich heiss im Auto und unser Guide kommt nicht wieder. Schlussendlich macht sich Jörg als Mann auf den Weg, den Guide zu suchen. Er findet ihn telefonierend mit der Agentur wieder.

Der Strafzettel für die Geschwindigkeitsübertretung hat uns eingeholt. Der Guide müsste den Strafzettel bei der Ausfahrt bezahlen. Die Agentur ist aber nicht bereit, diesen Strafzettel zu akzeptieren und will ihn vor Gericht anfechten. Das führt zu einem epischen Hin und Her, während wir im eigenen Saft des Autos schmoren. Damit endet unsere Safari im Ngorongoro Krater.

Irgendwann werden wir doch erlöst und verlassen diesen Ort. Und auch wenn unsere Lodge für heute Nacht nicht weit entfernt ist, müssen wir unser Picknick irgendwie noch verspeisen, bevor wir die Lodge erreichen. Also halten wir bei einem der vielen Souvenirstände entlang der Strasse an. Bei diesem gibt es umgeben von Bildern ein paar Tische, wo man essen kann.

Souvenirs, Souvenirs

Logisch wollen die Mädels schauen, was alles verkauft wird. Neben sehr schönen Ebenholzfiguren, Gemälden und Kleidern, gibt es auch lauter Kleinkram wie Magnete, Armbänder etc. Obwohl alles ärmlich aussieht und die Hühner durch die Ausstellung laufen, gibt es im Schatten sogar Kreditkartenlesegeräte. Warum dies nötig ist, wird uns klar, als der Verkäufer seine Preisvorstellungen verkündet.

Und wir sind nicht zum Handeln geboren. Perplex ob der Dreistigkeit der genannten Summen, erkläre ich ihm zwar, was die Dinge meiner Meinung nach Wert sind, aber das funktioniert nicht gut. In 5 USD Schritten bewegt er sich nach unten und mir gehen so langsam die Argumente aus. Entnervt gebe ich auf, schliesslich sind wir nur 10 Minuten von unserer Unterkunft entfernt und ich bin unendlich müde. Ich behalte mein Geld und er seine Ware.

Dafür ist die Lodge dann der Traum nach einer anstrengenden Safari. Es blüht und grünt. Ein schöner Pool lädt zur Abkühlung ein. Die Bungalows sind sehr einladend. Herz, was willst du mehr.

Wir liegen jedoch noch nicht richtig auf dem Liegestuhl, als es zu regnen anfängt. Für die Gnus und Zebras, bei denen es hoffentlich auch regnet, freut uns dies zwar ungemein, aber irgendwie hätte es jetzt auch noch eine Stunde warten können. So ziehen wir auf die überdachte Veranda vor unserem Bungalow um und machen es uns dort gemütlich bis es Zeit zum Abendessen wird. Nach all der Hektik ist dies eine richtige Wohltat.

Damit verabschieden wir uns vom Abenteuer Safari, um nach Sansibar aufzubrechen.

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