Rosenstadt Rapperswil und der Pilgerweg auf dem Holzsteg

Die als Rosenstadt bekannte Stadt Rapperswil hat dem Besucher neben 20.000 Rosen noch einiges mehr zu bieten. Da wäre die Seepromenade mit mediterranem Flair, die Schlossanlage auf dem Herrenberg mit fantastischer Aussicht, Museen und der Rapperswiler Holzsteg über das Wasser bis zur Halbinsel Hurden. Eltern mit kleinen Kindern werden sicher den Kinderzoo kennen. Grund genug, der Stadt Rapperswil einen Besuch abzustatten.

Ich lade dich ein, uns jetzt, im späten Frühjahr zu begleiten und zu schauen, ob die Rosen schon blühen und die Wasservögel mit ihren Jungen auf dem Zürichsee unterwegs sind. Also schauen wir mal, ob Rapperswil wirklich die am besten riechende Stadt der Schweiz ist.

Tipp: Wenn du dich jetzt fragst, wann die Rosen blühen, dann beachte, dass durch den Zürichsee und schützende Mauern die Blüte immer ein wenig früher als in der Umgebung ist.

Obwohl unsere Füsse vom Besuch des Baummuseums schon etwas müde sind, beginnen wir mit dem Spaziergang über das Wasser.

Besuch der Rosenstadt Rapperswil

Auf dem Holzsteg von Rapperswil zur Halbinsel Hurden

Der Holzsteg von Rapperswil nach Hurden gehört heute einfach zu Rapperswil. Tatsächlich gibt es ihn aber erst seit 2001. Er verläuft dort, wo einst die Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela den See überquerten. Sicher war der Holzweg damals nicht so komfortabel und stabil wie der heutige Weg.

Bei schönem Wetter sind oft viele Leute auf der 841 m langen Holzbrücke unterwegs. Deshalb haben wir uns einen normalen Wochentag für unseren Spaziergang von Rapperswil nach Hurden ausgesucht. Insofern ist es erfreulich, dass unsere Rechnung aufging und wenig auf dem Holzsteg los ist. Bereits im Schilfgürtel rund um die spätgotische Brückenkapelle gibt es nistende Haubentaucher und Schwäne zu entdecken. Ein Blesshuhn stibitzt dem Nest des Schwans Baumaterial, während der Schwan in die andere Richtung schaut.

Der Blick auf die Bergwelt ist an Tagen mit Fernsicht deutlich spektakulärer. Aber auch so macht der Weg über das Wasser viel Spass. Riesige Fische stehen still im Wasser, Kolbenentenmännchen verfolgen die wenigen Weibchen. Auch andere Wasservögel und Möwen gehen ihren Brutgeschäften nach. Einzig das Laufen auf den länglichen Hölzern des Stegs wird nach einer Weile für die müden Füsse unangenehm. Insofern sind wir froh, als wir wieder festen Boden unter den Füssen haben.

Blick zurück auf dem Holzsteg in Richtung Rapperswil. Bänke laden zum Verweilen ein.
Blick zurück in Richtung Rapperswil

Wir laufen über die Streuwiesen bis zur kleinen Kapelle, wo wir uns mit Blick auf den Untersee und die Berge ein wenig ausruhen. Ein Blesshuhn hat sein Nest direkt am Ufer gebaut, sodass wir ihm beim Brüten zusehen können. Auf die sich nähernde Schwanenfamilie werden wir aufmerksam, weil das Blesshuhn eigenartige Geräusche von sich gibt.

Das Nest des Blesshuhns liegt mit einem Ei kurzzeitig verlassen da, da das Blesshuhn einen Rivalen verjagen muss. Im Hintergrund ahnt man die Berge.
Ein Rivale wird verjagt und das Ei liegt unbewacht im Nest.

Auf dem Rückweg hat man die Stadt Rapperswil mit dem Schloss immer vor Augen. Auf der Seite, wo die Schiffe am See anlegen, gibt es eine Touristen Information. Dort ist ein Stadtplan von Rapperswil mit eingezeichneten Rosengärten erhältlich. Die Menschen geniessen das südländische Flair am Wasser und flanieren mit Eisbechern in der Hand.

Rapperswil mit Schloss und der Bachtel liegen vor Augen, wenn man den Holzsteg wieder zurück von Hurden nach Rapperswil läuft.
Der Bachtel ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Rosenstadt Rapperswil macht ihrem Namen Ehre

Vom Ufer des Sees begeben wir uns zuerst in Richtung Kloster, wo rechts und links vor dem Kloster bereits die ersten Rosengärten warten. Meine Vermutung, dass die Natur weiter ist als in meinem Garten, hat mich nicht getäuscht. Viele Rosen sind schon voll erblüht.

So gelangen wir langsam aber stetig oben beim Wahrzeichen von Rapperswil an. Das Schloss auf dem Herrenberg wurde vor ungefähr 800 Jahren von Vogt Rudolf von Rapperswil erbaut. Die Lage ist perfekt, um die See-Enge, die Pilgerströme und die Handelsrouten in Richtung Süden zu kontrollieren. Der Ausblick ist fantastisch.

Panorama Rapperswil. Der Seedamm zerschneidet den Zürichsee. Im Vordergrund sind schöne alte Häuser und eine kleine Barockgartenanlage zu sehen.
Panorama Rapperswil mit Seedamm

Etwas verwundert sind wir über die Hirsche beim Schloss, über die sich die Kinder so freuen. Erst Zuhause lese ich, dass die Hirsche auf eine Sage zur Stadtgründung zurückzuführen sind. Bei einem Jagdausflug setzt sich die Gräfin für eine Hirschkuh ein. Die Hirschkuh soll sich damit bedankt haben, dass sie ihren Kopf in den Schoss der Gräfin legte. Dieses gute Omen soll den Ausschlag für den Bau der Burg auf dem Herrenberg gegeben haben.

Tipp: Wenn du oben beim sogenannten Schloss bist, schau dir mal die Geometrie der Anlage an. Der Eindruck, dass es sich mehr um eine wehrhafte Burg als um ein Schloss handelt, wird noch verstärkt durch die Form eines gleichseitigen Dreiecks.

Das doppelte Tor mit angedeuteten Zinnen, der mächtige Turm mit der Uhr, die Steinbauweise, alles erinnert mehr an eine Festung als an ein Schloss.
Das Schloss erinnert mehr an eine Festung

Das Schloss Rapperswil vermietet die schönen Räumlichkeiten für Feiern und Seminare. Darüber hinaus beherbergt es auch ein Polenmuseum. Wir folgen jetzt einem anderen Weg zum Duftrosengarten. Hier ist Rapperswil wirklich die am besten duftende Stadt.

Der voll erblühten Duftgarten ist ein unglaublich sinnliches Erlebnis. Suchst du weitere Ideen für einen Frühlingsausflug, dann schau doch mal in unserem Beitrag «Besonders schöne Ausflüge in der Schweiz im Frühling vorbei«.

Ein Duftrosengarten mit vielen Rosenbögen und Beeten gehört auch zur Rosenstadt Rapperswil.
Duftrosengarten

Tipp: Die Inseln Ufenau und Lützelau sind beide nur einen Katzensprung von Rapperswil entfernt und unter anderem mit dem Schiff vom Hafen zu erreichen.

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