Blaue Krabben auf dem Weg vom Dschungel ans Meer
Ein Besuch im Cahuita Nationalpark
Tiere hautnah im Jaguar Rescue Center
Blaue Krabben auf dem Weg vom Dschungel ans Meer
Vom Dschungel geht es ans Meer nach Puerto Viejo. Kurz bevor wir die karibische Küste erreichen, sehen wir lauter blaue Krabben auf der Strasse sitzen. Sie haben etwas roboterhaftes. Klar, dass ich sie fotografieren möchte. Jörg hält an. Kaum steige ich aus, sind die Krabben am Strassenrand verschwunden. Sie ziehen sich ins Grün zurück.

Eine dieser Krabben entscheidet sich, nicht mit den anderen zu fliehen, sondern sucht Schutz hinter unserem Autoreifen. Da wir uns nicht sicher sind, ob sie davonrennt, wenn wir wegfahren, versuchen wir mit vereinten Kräften die Krabbe unter dem Auto hervorzutreiben. Mit dieser Aktion machen wir uns zum Gespött des Gegenverkehrs. Glücklicherweise ist nicht viel los auf der kleinen Strasse.
Schokolade im Museo de Cacao
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Puerto Viejo kommen wir an einem Cacao Trail – Museo de Cacao vorbei. Das Werbeschild zieht uns magisch an. Da der Parkplatz bewacht ist, steht einem sofortigen Besuch nichts im Wege. Wir leiden schon seit wir in Südamerika unterwegs sind an einem ausgeprägten Schokoladenmangel.

Bereits auf dem Weg vom Parkplatz zum Eingang sehen wir ein Faultier und hören die Brüllaffen. Anfangs sind wir allein bei der «Show», später kommt noch ein einheimisches Paar dazu. Ausgestellt sind Maschinen und Geräte der Kakao-Verarbeitung, ein typisches Haus eines Plantagenarbeiters und auch sonst gibt die Ausstellung einen kleinen Einblick in die Lebensart der Bewohner.
Ein Angestellter zeigt uns die Kakaobäume, lässt uns frischen Kakao kosten. Fermentiert und getrocknet schmeckt der Kakao schon wie eine staubtrockene sehr dunkle Schokolade. Anschliessend dürfen wir helfen, die Bohnen durch den Fleischwolf zu drehen


Das Pulver kommt dann in einen heissen Eisentopf und wird mit braunem Zucker, Milchpulver, Vanille, gezuckerter Kondensmilch und etwas Wasser verrührt und geknetet. Diese Masse, welche wie ein öliger Plätzchenteig aussieht, wird auf einem Brett flachgedrückt und ist dann die Schokolade. Die Masse wird in Stücke geschnitten und verteilt.
Es schmeckt wie Schokolade, sieht ein wenig aus wie Schokolade, aber die Textur ist doch sehr krümelig im Mund. Die Mädchen, die sich so sehr auf Schoggi gefreut haben, waren am Ende sehr enttäuscht. Mit dieser Schokolade, an der nichts zartschmelzendes ist, können sie nichts anfangen. Die Reste werden in 2 bananenartige Blätter, die vorher mit Kakao Öl eingefettet und über offener Flamme präpariert wurden, eingepackt und als Wegzehrung mitgegeben.
Als wir gerade im Begriff sind, zu gehen, kommt der deutsche Besitzer der Kakaoplantage mit Freunden vorbei. Er erzählt uns noch, wie er günstig das Land kaufen konnte als ein Pilz die Kakaoernten zerstörte. Er baute eines der ersten Hotels in Puerto Viejo. Im Gespräch stellen wir fest, dass sich unser Hotel auf der gegenüberliegenden Strassenseite befindet. So bekommen wir noch die Erlaubnis durch sein Hotel den Weg zum Strand abzukürzen.
Pura vida in Puerto Viejo
In Puerto Viejo sind Menschenmassen auf den Beinen. Es ist fast kein Durchkommen mit dem Auto. Am Strand, in den Restaurants auf der Strasse strahlen die Menschen pure Lebensfreude aus. Niemand wirkt gestresst. Wir wohnen etwas ausserhalb der Innenstadt in einer sehr schönen grünen Anlage mit Bungalows, schattigen Lounges mit Getränken und Swimming Pool. Im Grün rund um die Bugalows, leben viele Tiere. Wir hätten den Rest des Tages sehr entspannt in der Anlage verbringen können, aber wenn man Kinder hat und fast am Meer wohnt, muss man natürlich auch zum Meer gehen.
So nehmen wir die Abkürzung über das andere Hotel und hüpfen abwechselnd mit den Mädchen durchs Wasser. Sandig, salzig und mit glücklichen Kindern kehren wir in unser Hotel zurück, wo wir für heute auch zum Essen bleiben. Es geht ein starker Gewitterregen nieder. Das Hämmern der Tropfen wird auch unsere Schlafmusik.
Am nächsten Morgen ist der Spuk vorbei. Beim Frühstück erklärt uns ein Angestellter stolz, dass der Herr, den Gäste immer wieder um ein gemeinsames Foto bitten, der zukünftige Präsident Costa Ricas ist. Wenn wir genau hinsehen, sehen wir auch die Männer mit dem Stecker im Ohr, aber sie verhalten sich absolut unauffällig und bespielen sogar das mitreisende Kleinkind. Auch in der Bürgernähe ihrer Politiker scheint Costa Rica der Schweiz sehr ähnlich zu sein.

Ein Besuch im Cahuita Nationalpark
Am Ostersonntag fahren wir zum Nationalpark Cahuita. Den Nationalpark könnte man als ans Wasser grenzenden Urwald mit einigen einsamen Stränden beschreiben.
Wir nehmen den südlichen Eingang. Die zum Baden geeigneten Strände sind gekennzeichnet. Bei unserem Besuch sind die nahe zum Eingang Puerto Vargas gelegenen Strände alle zum Baden gesperrt. Alle paar Meter steckt eine rote Fahne am Strand. Der Ranger erklärte uns, dass gerade gefährliche Unterströmungen herrschen. So wandern wir mit unseren Badesachen weiter. Durch den Regen am Vortag ist es unglaublich feucht und heiss.


Die Einsiedlerkrebse machen uns unterwegs viel Freude. Am Wegesrand huscht schnell mal eine Eidechse vorbei. Sonst sehen wir nichts von den vielen Tieren, von denen andere berichten.

Der Weg führt mal am Wasser entlang und mal durch den Urwald. Am Picknickplatz haben sich 2 schwarze Geier eingefunden und schauen nach, ob jemand etwas vergessen hat.

Als wir den schönen menschenleeren Strand in einer Bucht erreichen, lassen wir nur noch alles fallen und springen ins Wasser. Leider ziehen immer dunklere Wolken auf, so dass wir uns dann doch irgendwann losreissen und zum Auto zurückwandern.
In unseren Reisetipps findet ihr weitere Informationen zum Cahuita Nationalpark.

Abends essen wir in einem Restaurant mit Livemusik. Hier ist alles sehr entspannt – pura vida!
Tiere hautnah im Jaguar Rescue Center
Bevor wir am nächsten Tag die Karibik verlassen, besuchen wir noch das Jaguar Rescue Center. (Informationen zu Führungen, Übernachtungen und Unterstützungsmöglichkeiten findet ihr auf der Website, welche etwas Geduld beim Laden braucht.) Wir nehmen an einer Führung im Jaguar Rescue Center Teil teil. Hier werden verletzte und verirrte Wildtiere versorgt und wieder ausgewildert. Die 1,5 stündige Führung ist sehr informativ. Die Station arbeitet mit vielen Freiwilligen aus aller Welt, die teils jahrelang hier hängenbleiben.
Wir sehen wie schwer es ist, einem Faultier beizubringen, dass es auf einem Baum schlafen muss und nicht am Boden.

Mit Affenkindern dürfen wir spielen, was unsere Kinder besonders erfreut. Die Lebensgeschichte eines sich immer wieder im Hühnerstall erwischen lassenden Ozelot berührt uns. Bei der dritten Einlieferung des halb verhungerten Ozelots stellte man fest, dass der arme nicht richtig sehen kann. Deswegen hat er in freier Wildbahn keine Chance, erfolgreich zu jagen. Eine Augenklinik hat sich nun bereit erklärt, ihn zu operieren.


Am Ende des Rundgangs sehen wir auch den Costa Rica Frosch und seinen Laich. Leider schläft er tagsüber.

Mit diesem eindrücklichen Besuch verlassen wir die Karibik.
Die anderen Beiträge zur Reise in Costa Rica findet ihr unter den folgenden Links:
Die Beiträge zu den Teilen unserer grossen Südamerika-Reise 2014 in andere Länder findet ihr unter:
Argentinien
Chile
New York
Die Reisetipps zu Costa Rica findet ihr unter: