Die grünen Meeresschildkröten von Ras al Jinz, dem Turtle Beach im Oman

Alljährlich wandern Tausende von Meeresschildkröten zu den Stränden des Oman, um dort ihre Eier abzulegen. Dabei gehören die Strände zwischen Ras al Hadd und Ras al Jinz zu den bekanntesten Turtle Beaches des Oman. Von Muscat sind die Schildkröten Strände einfach zu erreichen. Um die Schildkröten zu schützen wurde bei Ras al Jinz ein Schildkröten Reservat, das Ras al Jinz Turtle Reserve angelegt. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es zwischen Ras al Hadd und Ras al Jinz einige.

Ich lade dich ein, uns nach Ras al Jinz ins Turtle Reserve zu folgen. In diesem Beitrag erfährst du einiges über die grünen Meeresschildkröten und wir stellen dir sowohl die Morgentour als auch die Abendtour zu den Schildkröten vor. Wenn du also wissen willst, welche Tour zu den grünen Meeresschildkröten im Ras al Jinz Turtle Reserve für dich besser ist, solltest du den Beitrag lesen. Ausserdem nehmen wir dich mit auf einen Abstecher nach Ras al Hadd. Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mache dir dein eigenes Bild.

Anreise nach Ras al Jinz ins Turtle Reserve

Entgegen der meisten Touristen, die von Muscat nach Ras al Jinz oder Ras al Had über Sur anreisen, kommen wir von Süden, denn unsere Reise hat in Salalah angefangen. Über Duqm und den kleinen Ort Al Sharqiyah reisen wir nach Ras al Jinz.

Nach dem eigenwilligen Frühstück mit süssen und scharfen Nudeln, Fladenbrot und etwas, was aussieht wie die Reste unseres gestrigen Abendessens verlassen wir das Saqla Resort leichten Herzens und fahren ohne Umweg die 135 km nach Ras al Jinz. Die Strasse führt uns durch einen trockenen Salzsee.

In einer Senke liegt ein trockener Salzsee auf unserem Weg ins Turtle Reserve bei Ras al Jinz.
Salzsee aus der Ferne

Da kaum Verkehr auf der Strasse herrscht, können wir anhalten und uns den Salzsee etwas genauer anschauen. Ein wenig fühlen wir uns in die Atacama Wüste nach Chile versetzt. Die Ausmasse des Salzsees sind deutlich grösser, als es von Ferne aussieht.

Eine Salzpfanne, hinter der sich hohe Dünen erheben, durchqueren wir auf dem Weg nach Ras al Jinz zum Turtle Beach Resort.
Beeindruckende Landschaft

In Al Ashkharah, einem etwas grösseren Ort, suchen wir anschliessend vergeblich eine Bäckerei. Dafür finden wir den Hafen. Neben den Dhaus gibt es zahlreiche Vögel zu beobachten. Auch eine Art Café mit Blick auf den Hafen fällt uns auf. Da es jedoch ausschliesslich von Männern bevölkert wird, verzichten wir auf einen Besuch.

Möwen, Kormorane und Reiher versuchen im Hafen von Al Ashkarah ihren Hunger zu stellen. Auf dem Weg nach Ras al Jinz zum Turtle Beach des Omans.
Vögel im Hafen von Al Ashkharah

Einkaufen im traditionellen Oman

Deshalb suchen wir lieber im grossen Supermarkt am Rande des Ortes nach Zutaten für ein Picknick. Ganze Familien kaufen hier ein. Die Frauen sind von Kopf bis Fuss verhüllt, aber immer, wenn sie etwas genauer lesen wollen, heben sie dann doch den Gazeschleier an. Gekauft werden vor allem Grosspackungen tiefgefrorener Produkte. Auch Reis, Linsen und Kichererbsen werden sackweise gekauft.

Neben Obst und Nüssen finden wir auch ein paar vermeintliche Pains au chocolat. Die Schokolade entpuppt sich später leider als Dattelmus. Eine Kühltruhe mit einer grossen Auswahl an Eiscreme zieht uns magisch an. Mit unseren Einkäufen reihen wir uns wie alle anderen an der Kassenschlange ein und werden für ungefähr vier- bis sechs-jährige Kinder zur Attraktion.

Offensichtlich kommen hier nicht viele europäische Touristen vorbei. Ob sie uns für Geister halten oder sich nur überzeugen wollen, dass wir wirklich echt sind, sie tippen mit einem Finger unsere Arme an. Anschliessend laufen sie kichernd weg. Dem englisch sprechenden Kassierer an der Nebenkasse ist dies sehr unangenehm, insofern blockiert er den nächsten Kunden und winkt uns einfach vor.

Das Eis geniessen wir gleich noch auf dem Parkplatz. Für den Rest suchen wir uns einen Picknickplatz mit Blick aufs Meer. Leider ist der Strand wie häufig total mit Plastikabfall vermüllt.

Die Häuser neben der Strasse erinnern an Festungen und scheinen in traditioneller Lehmbauweise errichtet worden zu sein. Dazwischen gibt es immer wieder Mauern neueren Datums. - Auf dem Weg nach Ras al Jinz ins Turtle Reserve des Omans
Die Mauern wirken abweisend

Weiterfahrt nach Ras al Jinz

Immer wieder sind wir überrascht, wie verschieden die Wüstenlandschaften aussehen, die wir auf unserem Weg nach Ras al Jinz durchqueren. Manch kleiner Ort scheint vom Sand fast verschlungen zu werden.

Grün am Strassenrand und vereinzelte Bäume. Dahinter breitet sich die Sandwüste aus, in der aber einige markante, teilweise bewachsene Berge stehen. Auf dem Weg nach Ras al Jinz ins Turtle Reserve des Omans.
Faszinierende Landschaft
Diese Strasse durch die Dünenlandschaft mit einigen Bäumen und Gewächsen wirkt, als wäre sie frisch gekehrt.
Frisch gekehrt?

Alles, was du über das Ras al Jinz Turtle Reserve wissen solltest

Recht früh erreichen wir unser Hotel, das Ras Al Jinz Turtle Reserve. Wir wohnen im Gebäude, welches aussieht als hätte es Kiemen. Diese Bauweise lässt zwar Licht, aber wenig Wärme ins Gebäude.

Die Bauweise lässt zwar Licht, aber nur wenig Sonne ins Ras al Jinz Turtle Resort hinein.
Ras al Jinz Turle Resort Hauptgebäude

In einem Nebental gibt es auch Safarizelte, welche zum Hotelkomplex gehören. Wer in den Safarizelten wohnt, ist aber auf einen Golfwagentransport angewiesen, denn dieser Bereich darf vom Individualverkehr nicht befahren werden. Gleichwohl befinden sich Parkplatz, Rezeption, Restaurant, Museum und Startpunkt für die Nacht- und Morgenwanderungen zu den Schildkröten im Hauptgebäude des Hotels. Insofern spart man einiges an Zeit und Wegen, wenn man im Hauptgebäude wohnt.

Es gibt unterschiedliche Zimmer. Wir haben für die kurze Nacht ein Familienzimmer mit zwei Etagenbetten gebucht.

Bis die Formalitäten beim Check-in erledigt sind, dauert es eine Weile. Immerhin stehen Erfrischungen in Form von Tee, Kaffee und Datteln bereit. Inzwischen überlegen wir uns, was wir mit dem angebrochenen Tag noch machen könnten. Der Turtle Beach von Ras al Jinz wird wie alle Strände zwischen Ras al Hadd und Ras al Jinz um 16 Uhr für Besucher geschlossen. Auf eine Wanderung bei der Hitze haben wir keine Lust. Und für einen Besuch der Stadt Sur ist es auch schon etwas spät, denn wir müssen pünktlich um 19:00 Uhr beim Abendessen sein. Alles ist auf die Nachttour der Schildkrötenbeobachtung, die 20:30 startet, ausgerichtet. So fahren wir noch in den Nachbarort nach Ras al Hadd und haben anschliessend immer noch Zeit, uns das hoteleigene Museum zu den Meeresschildkröten anzusehen.

Das Ras al Jinz Turtle Reserve ist sicher nicht das schönste Hotel und schon etwas in die Jahre gekommen, aber der perfekte Ausgangsort, um an einer der Schildkröten Touren teilzunehmen.

Du kannst uns unterstützen, indem du deine Übernachtung über unseren Link buchst. Wir erhalten eine kleine Provision.

 
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Das Turtle Museum im Ras al Jinz Reserve

Wir haben keine grossen Erwartungen an ein Museum in einem Hotel, werden aber positiv überrascht. Mit einem modernen Abspielgerät in der Hand werden wir von einer Sprecherin im besten bayrischen Dialekt durch die Ausstellung begleitet. So erfahren wir viel Wissenswertes über die Schildkröten, die wir bei der Eiablage während einer Nachttour und einer Morgentour am Turtle Beach des Oman beobachten.

Unterschied im Speiseplan der Schildkröten

Als erstes lernen wir in kleinen Videos die Unterschiede zwischen den einzelnen Meeresschildkröten kennen. Vorgestellt werden die grüne Meeresschildkröte, die echte Karettschildkröte, die unechte Karettschildkröte, die Lederschildkröte und die olive Bastardschildkröte. Alle diese Schildkröten legen im Jahresverlauf Eier an den Stränden des Oman. Frisst die grüne Meeresschildkröte nur Seetang und Seegras, so frisst die echte Karettschildkröte Korallen, Schwämme, Manteltiere und Pflanzen. Die unechte Karettschildkröte hat zusätzlich noch Schalentiere, Seeigel, Seegurken und Fische auf dem Speiseplan. Dagegen ist der Speiseplan der Lederschildkröte mit Quallen sehr einseitig. Auch die olive Bastardschildkröte ernährt sich einseitig nur von Schalentieren.

Schildkröten weinen

Wusstest du, dass Meeresschildkröten weinen? Meeresschildkröten haben spezialisierte Salzdrüsen, um das überschüssige Salz, dass sie mit dem Meerwasser aufnehmen, abzubauen. Sie tun dies in Form von «Tränen» und halten so die Salzkonzentration in ihrem Körper ausgeglichen.

Eiablage

Die unterschiedlichen Arten von Meeresschildkröten legen ihre Eier in unterschiedlichen Monaten. Mit dieser gestaffelten Eiablage nutzen sie räumlich begrenzte Nistmöglichkeiten so effizient wie möglich. Dennoch kann es passieren, dass eine Schildkröte bei der Anlage ihres eigenen Nestes oder des Täuschungsnestes für Feinde, das Gelege einer anderen Schildkröte ausgräbt.

Im Schnitt legen Schildkröten drei bis sieben Mal im Rhythmus von 14 Tagen Eier, bevor sie sich dann drei Jahre von den Kraftanstrengungen erholen. Es sind nur wenige Tiere, die das Erwachsenenalter erreichen und für die Reproduktion sorgen können. Im Alter von 30 bis 50 Jahren erreichen sie ihre Geschlechtsreife. Ihre natürliche Lebenserwartung beträgt 100 Jahre.

Beste Zeit, um Schildkröten bei der Eiablage zu sehen

Die Hauptsaison für die Eiablage der Meeresschildkröten am Turtle Beach im Oman liegt zwischen Mai und September. Wobei besonders Juli, August und September zu nennen sind. Diese Monate sind allerdings auch sehr heiss im Oman. Aber auch in der Nebensaison kannst du Schildkröten bei der Eiablage beobachten. Wir waren im April da und hatten sowohl bei der Abendtour als auch bei der Morgentour das Glück, Schildkröten beobachten zu können.

Schildkröten fliegen

Die Wissenschaftler bezeichnen die Fortbewegung der Schildkröten im Wasser als «Unterwasserflug». Die vorderen Paddel sind die «Flügel», die hinteren Paddel werden zur Steuerung genutzt. So kann sich die Schildkröte mit 35 Km/h fortbewegen und bis zu 1.000 Meter tief tauchen.

Schutz der Schildkröten

In der Ausstellung des Ras al Jinz Turtle Reserve hat auch der Schutz der Schildkröten seinen Raum. Die grünen Meeresschildkröten heissen auch Suppenschildkröten. Ich erinnere mich noch an Einkaufstüten in den 90er Jahren mit dem Aufdruck «Schildkröten gehören nicht in die Suppe». Hoffentlich sind die ausgestellten Dosen unverkäufliche Restbestände.

Schildkrötensuppe Dosen Bild zeigt zwei Dosen, welche Schildkrötensuppe enthalten, einmal von der Firma Key West und einmal von Heinz.
Schildkrötensuppe Dosen

Neben der Jagd ist auch die Ausbreitung der Zivilisation ein Problem. Die Verschmutzung der Meere durch Plastik, die Verringerung der Nistmöglichkeiten und nicht zuletzt die Lichtverschmutzung stellen ein grosses Problem für Schildkröten dar. Denn die kleinen Schildkröten machen sich nachts auf den Weg zum Meer. Dabei bewegen sie sich auf die hellste Lichtquelle zu. Früher war dies das Meer, in dem sich Mond und Sterne spiegelten. In unserer heutigen Zivilisation kann das ziemlich daneben gehen.

Schildkröten in Mythologie und Kunst

Auch die Bedeutung der Schildkröte in der Mythologie und Kunst kommt in der Ausstellung nicht zu kurz. Die Schildkröte steht in vielen Kulturen für Weisheit und ein langes Leben. Einige Völker glauben auch, dass unsere Erde auf dem Rücken einer Schildkröte ruht. Auch illustrierte Sagen zeigen die Präsenz der Schildkröte im Alltagsleben der Menschen. Eine Sammlung von Geldscheinen mit Schildkröten deutet ebenfalls auf die tiefe Verwurzelung der Schildkröte mit den Menschen hin.

Bildnerische Darstellung der Schildkröte, welche die Erde trägt, zeigt eine Schilkröte auf deren Panzer sich oben die Erde mit Bäumen befindet.
Bildnerische Darstellung der Schildkröte, welche die Erde trägt
Verschmelzung von Stärke Weisheit. Bild zeigt einen chinesischen Drachen mit Schildkrötenpanzer
Verschmelzung von Stärke und Weisheit

Glück im Unglück

Das eigentliche Highlight der Ausstellung ist aber die Babyschildkröte im Terrarium. Ranger haben sie am Morgen am Turtle Beach von Ras al Jinz gefunden und haben ihr damit ein zweites Leben geschenkt. Offensichtlich hat sie sich verlaufen und das Meer nicht gefunden. Nun verbringt sie den Tag bis zur Dunkelheit im Terrarium und wird im Schutz der Dunkelheit am Meer ausgesetzt. Sie paddelt jetzt schon wie eine Verrückte. Hoffentlich hat sie später noch Kraft.

Unsere Girls taufen sie auf den Namen Athena – der Göttin des Kampfes und der Weisheit.

Im Museum des Ras al Jinz Turtle Reserve schwimmt eine Babyschildkröte, die tagsüber von Rangern gefunden wurde.
Babyschildkröte

Kurzer Ausflug nach Ras al Hadd

Der Ort am Kap, Ras al Hadd wird durch die Strasse in zwei Teile geschnitten. Uns zieht das renovierte Castle an, welches leider geschlossen ist. Vis-à-vis steht eine grosse moderne Moschee. Auf der Suche nach dem Eingang des Castles laufen wir einmal um die Mauern des Castles herum. Die alten Häuser, welche direkt gegenüber dem Eingang stehen, verfallen noch vor sich hin.

Das alte Fort von Ras al Hadd, welches genau wie Ras al Jinz für seine Schildkröten Strände bekannt ist, ist in der klassischen Lehmbauweise errichtet.
Das Fort von Ras al Hadd
Direkt vis-a-vis vom renovierten Fort in Ras al Hadd verfallen die alten Häuser.
Interessante Einblicke

Während wir uns noch das Panorama des gegenüberliegenden Stadtteils anschauen, kommen die Ziegenherden nach Hause. Sie wissen genau, in welchem Hauseingang sie wohnen. Die Türen sind geöffnet, so können sie allein nach Hause gehen.

Ras al Hadd - die Ziegen wissen allein, wo sie wohnen und gehen allein nach Hause.
Ras al Hadd – die Ziegen wissen allein, wo sie wohnen

Als die Muezzins die Gläubigen von Ral al Hadd etwas schräg, weil zeitlich versetzt zum Gebet rufen, machen wir uns noch auf den Weg, um die trocknenden Sardinen zu sehen, die eigentlich ein schönes Fotomotiv abgeben würden. Statt der Sardinen, finden wir aber nur komplett mit Netzen verhüllte Hütten. Es riecht auch nicht nach Fisch. Wahrscheinlich sind wir zur falschen Jahreszeit hier. Die Sardinen werden im Oman übrigens als Viehfutter verwendet.

Die mit Palmenwedeln gedeckten Hütten sind von Fischernetzen bedeckt. Ob hier sonst die Sardinen von Ras al Hadd trocknen?
Ob das die Hütten zum Trocknen der Sardinen sind?

Der Rückweg zur Hauptstrasse führt uns durch ein älteres Wohnviertel. Hier werden wir winkend gegrüsst. Uns fallen die unglaublich schönen Holztüren und Tore auf.

Ras al Hadd - schöne alte Holztür. Die zweiflügelige Tür zeigt unten ein galoppierendes Pferd, in der Mitte eine Dhau und oben zwei springende Delfine.
Diese Holztür begeistert uns

Abendtour zum Turtle Beach

Um 20:30 Uhr finden sich alle gebuchten Besucher an der Rezeption für die abendliche Exkursion zum Schildkröten Strand ein. Auch Leute von anderen Unterkünften werden mit Bussen herangefahren. Wir werden in vier Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe läuft mit einem Guide zu einem anderen Strandabschnitt des Turtle Beach des Ras al Jinz Reserve. Zuvor erhalten wir Verhaltensinstruktionen:

  • Taschenlampen sind den Rangern und Guides vorbehalten. Diese verwenden rotes Licht, damit sich die Besucher orientieren können.
  • Die Besucher dürfen sich den Schildkröten nur von der Seite und von hinten nähern, um diese nicht zu stören.
  • Die Guides haben auch Taschenlampen mit weissem Licht und leuchten von hinten auf die Eier der Schildkröte.
  • Da es sich im Sand besser ohne Schuhe läuft, ziehen alle am Rand des Strandes ihre Schuhe aus.
  • Fotografiert werden darf nur ohne Blitz und sonstige Lichter.

Die Ranger geben Bescheid, wenn die Gruppe sich einer Schildkröte nähern darf. Die Schildkröte muss sich schon bei der Eiablage befinden. Andernfalls geht eine gestörte Schildkröte zurück ins Meer. Sie hat dann maximal drei Tage Zeit ihre Eier im Sand zu vergraben, ansonsten legt sie diese im Meer ab.

Als endlich das Ok kommt, wandert die Gruppe zum Strand auf die roten Lichter der Ranger zu. Dabei versuchen wir, im Dunkeln nicht in die riesigen Löcher zu fallen, die überall gegraben sind. Um Frassfeinde zu täuschen, graben Schildkröten nämlich erst falsche Nester. Es ist unglaublich, dass diese an Land so schwerfälligen Tiere mit einem Gewicht von bis zu 250 kg fast einen Meter tiefe Löcher graben. Nachdem die Eier abgelegt wurden, wird der Sand um die Eier mit den hinteren Paddeln befestigt, bevor das Nest dann ganz mit Sand bedeckt wird.

Grüne Meeresschildkröte von hinten bei der Eiablage beim Turtle Reserve Oman
Eiablage der grünen Meeresschildkröte
Ras al Jinz, Turtle Reserve Oman - Eine grüne Meeresschildkröte befestigt mit den hinteren Paddeln den Sand am Gelege
Der Sand um die Eier wird mit den hinteren Paddeln festgestampft

Wir beobachten mehrere Schildkröten bei der Arbeit. Ist eine Schildkröte fertig, geht sie zurück zum Meer. Eine grosse Welle reicht und sie ist verschwunden.

Die Spuren der Schildkröte am Strand des Turtle Beach Resorts erinnern an die Spuren einer Planierraupe.
Schildkröte auf dem Rückweg ins Wasser

Auf dem Weg zum Meer ist auch diese gerade geschlüpfte Schildkröte. Der Guide zeigt uns, wie die kleine Schildkröte sofort die Richtung ändert, wenn er mit der Taschenlampe leuchtet, obwohl sie schon fast im Wasser war.

Ras al Jinz - Baby Schildkröte auf dem Weg ins Wasser.
Baby Schildkröte auf dem Weg ins Wasser

Aber das schönste, was wir in dieser Nacht sehen, ist das fluoreszierende Plankton. Grünliche Lichtpunkte tanzen auf dem Wasser und werden mit den Wellen an den Strand geworfen.

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Morgentour zum Turtle Beach

Die Exkursion zum Turtle Beach und das Beobachten der grünen Meeresschildkröten ist so beeindruckend, dass wir das Angebot annehmen und pünktlich 5.00 Uhr auch noch die Morgentour mitmachen.

Der Vorteil der Morgentour ist, dass man am Morgen bereits wesentlich mehr erkennen kann als in der Nacht. Allerdings ist es bei den Morgentouren stärker eine Frage des Glücks und der Jahreszeit, ob noch Schildkröten bei der Eiablage sind. Die sich einfindende Besuchergruppe ist sehr viel kleiner als am Abend davor. Wir haben insofern Glück, als zwei Schildkröten noch dabei sind, ihre Nester fertig mit Sand zu bedecken. Obwohl die eine der beiden Schildkröten eigentlich schon fast fertig ist, gehen beide fast zeitgleich zurück ins Meer.

Spektakulär steigt die Sonne am Horizont auf. Für die Schildkröten heisst es jetzt, sich zu beeilen. Das Licht am Morgen ist zum Fotografieren zauberhaft.

Spektakulär steigt die Sonne aus dem Meer und erleuchtet die Szene Turtle Beach im Oman - Ras al Jinz
Nun wird es Zeit für die Schildkröten im Meer abzutauchen.
Eine erschöpfte Schildkröte schleppt sich mit letzter Kraft vom Ras al Jinz Turtle Beach zum Meer zurück.
Die erschöpfte Schildkröte schleppt sich in Kurven zum Meer zurück
Das Meer, mit brechenden Wellen in Sichtweite, hält die Schildkröte noch einmal kurz inne, bevor sie endgültig im Meer von Ras al Jinz verschwindet.
Das Meer in Sichtweite, hält die Schildkröte noch einmal kurz inne
Bereits vom Meerwasser umspült, wartet die Schildkröte auf die nächste Welle und ist abgetaucht. Meeresschildkröten am Turtle Beach in Ras al Jinz.
Mit der nächsten Welle ist die Schildkröte verschwunden

Allerdings zeigt das Licht auch eine andere traurige Wahrheit. In der Nacht haben die Füchse die Nester mit schlüpfenden Schildkröten geräubert und den Baby Schildkröten die Köpfe abgebissen.

Dieses Nest am Turtle Beach im Oman wurde von einem Fuchs geräubert.
Von einem Fuchs geräubertes Schildkrötennest

Fazit: Sowohl die Tour abends als auch morgens haben ihre Vorteile. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du beide Touren machen. Ansonsten solltest du abhängig von der Jahreszeit entscheiden. In der Nebensaison hast du wahrscheinlich mehr Glück auf der Abendtour. Auch schlüpfen die kleinen Schildkröten nur nachts. Wir setzen unsere Reise jetzt über Sur, die Oase Wadi Bani Khalid in die Wahiba Sands fort. Unsere allgemeinen Reisetipps für eine Reise mit dem Mietwagen im Oman solltest du ebenfalls nicht verpassen.

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