Kurzes Update aus Irland von meinem Austauschjahr

Morgaine Update vom Austauschjahr in Irland - Lockdown

Ja, ich weiss, ich habe mich länger nicht mit Berichten von meinem Austauschjahr aus Irland gemeldet. Dies hat seine Gründe. Erst war ich sehr erkältet und dann nähern wir uns den Ferien am Ende des ersten Trimesters, sodass ich jede Menge zu tun habe. Pünktlich vor den Ferien wird nun ab Mittwoch auch noch die Coronastufe 5 von 5 in Irland ausgerufen, was einer Art Lockdown gleichkommt. Aber der Reihe nach.

Eine Erkältung – krank im Austauschjahr in Irland

Ich war vor circa 3 Wochen sehr erkältet. Die Nase lief und lief, der Hals schmerzte und ich fühlte mich einfach angeschlagen. In der Klasse waren zu diesem Zeitpunkt viele Mitschüler krank, was auch kein Wunder ist, denn die Vorschriften zum Lüften werden an unserer Schule sehr ernst genommen. Bei niedrigen Aussentemperaturen werden die Fenster auch während des Unterrichts geöffnet. Draussen würde man eine Jacke tragen, aber in der Schule darf man nichts über die Schuluniform ziehen. So sitzt man da und friert. Einmal haben sogar meine Zähne geklappert, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte.

Ab da habe ich Thermostrumpfhosen unter Rock und Kniestrümpfen getragen. Krank war ich trotzdem. Ich bin eisern in die Schule gegangen, aber Maske und laufende Nase sind schwer in Einklang zu bringen. Also entschied ich in Absprache mit meinen Eltern und Gasteltern nach dem Wochenende, erst einmal für einen Tag zu Hause zu bleiben. Das war der Moment, an dem die Telefone heiss liefen. Die Partnerorganisation wurde informiert. Diese informierte die Schweizer Organisation, die wiederum meine Eltern kontaktierten. Dann hiess es, ich muss zum Corona Test. Also musste ich mich auch noch mit den Versicherungsfragen beschäftigen. Am Ende stellte sich heraus, dass der Coronatest in Irland kostenlos gewesen wäre, aber dass sie mich gar nicht wollten. Als mein Gastvater anrief, um einen Termin abzumachen, wurde er gefragt, ob ich Fieber, Husten oder Atemnot habe. Als er alles verneinte, war der Test vom Tisch. Meine Gasteltern haben sich ganz süss um mich gekümmert.

Da wir am Mittwoch einen Fahrradausflug nach Dublin als Klasse planten, bin ich Dienstag wieder in die Schule gegangen.

Präsentationen ohne Ende

Im Unterricht läuft nicht viel. Wenn ich Zeit habe, schreibe ich mal wie die Tage so aussehen. Dafür müssen wir zu Hause jede Menge Präsentationen machen. Nachdem ich meine erste Präsentation im Austauschjahr in Irland pünktlich vorbereitet hatte, fiel die doch glatt aus. Sie wurde nicht nur verschoben, sondern die Lehrerin hat einfach das Thema noch einmal geändert, weil die meisten meiner Mitschüler nicht vorbereitet waren. Na Hauptsache, ich habe darüber nachgedacht, wie ich den Sinn des Lebens am Beispiel eines bekannten Films illustrieren kann. Insofern habe ich mit der Vorbereitung der restlichen Präsentation gewartet, bis es jetzt wirklich ernst wurde. Deshalb muss ich jetzt an den Wochenenden auch wirklich arbeiten.

Plötzlich soll es sogar Noten geben, obwohl es hiess, dass es im Transition Year in Irland keine Noten gibt.

Lockdown in Irland

Die positive Nachricht zuerst, die Schulen sollen geöffnet bleiben. Für mich bedeutet dies, dass ich in Irland bleiben darf. Schliessen sie die Schulen muss ich zurück in die Schweiz.

Für meine Herbstferien sieht es allerdings düster aus. Ursprünglich haben wir Ideen gesammelt, was wir uns mit der irischen Partnerorganisation in Irland ansehen wollen. Dann wurde die Stufe 3 von 5 ausgerufen. Vor den Herbstferien sollte die Stufe überprüft werden. Da die Corona Infektionszahlen steigen, war aber klar, dass es eher zu einer Verschärfung kommt, als dass es besser werden würde. So war die Stufe 5 auch schon einmal früher im Gespräch. Meine Gasteltern haben mir erklärt, dass man versucht, es zu vermeiden, weil es der Wirtschaft schadet.

So planten wir für die Woche Herbstferien Ausflüge in der Umgebung rund um Dublin. Von Küstenwanderungen bis zum Zoo war vieles dabei. Und nun wurde der Lockdown in Irland ausgerufen. Das habe ich zwei Jahre später mit meinen Eltern nachgeholt. Wir haben zahlreiche Ausflüge in der Umgebung von Dublin unternommen, als uns auch in Dublin noch einiges mehr angesehen.

Mit Stufe 5 dürfen wir uns nur noch in einem 5 km Radius um den Wohnort bewegen. Besucher fremder Haushalte in Innenräumen sind verboten. Damit kann ich mich, wenn überhaupt, nur noch draussen mit Mitschülern verabreden. Diese Massnahmen sollen jetzt bis 1. Dezember gelten.

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2 Comments

  1. Hallo Morgaine – endlich habe ich Deine Beiträge gelesen (war selber öfter unterwegs, wie üblich) und bin erstaunt, wie gut Du alles meisterst! Die Erkältung ist sicher inzwischen abgeklungen und es gibt wieder einige gute und schöne Sachen, die Du erleben darfst.
    Allerdings habe ich gerade bei «Meteo» gehört, dass ein Hurrican mit dem schönen Namen Epsilon auf Irland zurast – also weiterhin warm anziehen und sich festhalten!
    Ich durfte eine Woche am Thunersee verbringen und schöne Ausflüge machen, die vom Hotel aus angeboten wurden. Und letzte Woche war ich in Deutschland – gerade noch rechtzeitig bevor die Schweiz zum Risikoland erklärt wurde – um meine 93jährige Schwester zu besuchen, die leider ziemlich wackelig geworden ist. Wir konnten aber viel über unsere Familie erzählen und lesen. Der Kopf ist noch in Ordnung, und ich fand es schön bei ihr im meiner alten Heimat.
    Kaum war ich wieder hier, schaute mich ein neues Auto an auf eurem Parkplatz. Na, Du wirst schon Bilder und Kommentare davon bekommen haben.
    Weiterhin alles Gute und eine schöne und interessante Zeit wünscht Dir mit liebem Gruss Ursula

    1. Liebe Ursula,
      Ich habe nur ein bisschen stärkeren Wind bemerkt, zum Glück war das noch in den Ferien, sodass das nicht besonders schlimm war.
      Das klingt schön, nichts geht über die Heimat.
      Das neue Auto sieht gut aus, nicht?
      Ich hoffe, dass es dir gut geht und dass das Reisen bald wieder funktioniert.
      Dir auch alles Gute!

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