Einen Koffer für ein Jahr packen – die Herausforderung

Koffer packen für ein Jahr, dies ist eine der Aufgaben, bei der man anfangs denkt, das schaffst du nie. Auch wenn es nicht ganz ein Jahr sein wird, dass ich in Irland im Austauschjahr bin, erlebe ich doch hoffentlich vier Jahreszeiten. Ich habe einen Koffer und 23 kg Freigepäck und nun stehe ich vor meinem Kleiderschrank und frage mich: Was brauche ich? Etwas Warmes, etwas Kuscheliges, etwas Schickes, etwas für sonnige Tage – für das Meer! Sportklamotten, falls ich meine Liebe für einen verrückten Sport entdecke. Die Iren sollen ja sport- und musikbegeistert sein.

Ich frage mich: Was werde ich vermissen? Mein Kopfkissen, meinen Pandabär-Hausanzug, mein Klavier, meine Flöten ….

Koffer packen zum Ersten

Im Handbuch für das Austauschjahr gibt es eine Checkliste, an was man denken sollte. Neben dem ganzen wichtigen Papierkram geht es dann sehr allgemein weiter à la kurze Hosen, lange Hosen, je nach Destination Wintersachen. Insofern ist die Liste nur begrenzt hilfreich.

Meine Mutter schlägt vor, den grössten Koffer zu nehmen und im Keller mal alles bereit zu legen, was ich gern mitnehmen würde und dann zu schauen, was die Waage sagt.

Erwartungsvoll starrt mich der noch leere Koffer im Keller an. Auf dem Sofa sammeln sich noch keine Sachen. - Koffer packen für das Austauschjahr
Erwartungsvoll starrt mich der noch leere Koffer im Keller an. Auf dem Sofa sammeln sich noch keine Sachen.

Ich lege meine Sachen bereit und dann packen wir gemeinsam. Dabei werden dann schon alle möglichen Sachen aussortiert. Meine Gastmutter wäscht jede Woche und ich trage in Schulzeiten Schuluniform, da braucht man eigentlich nicht viel. Die Vorgabe lautet nicht mehr einzupacken, als man für eine Woche braucht.

Ich kann euch sagen, auch der Kleinkram wiegt oder besser summiert sich. Hier noch ein paar Schminksachen, da noch ein paar Schulsachen und der Thek, das Gastgeschenk, etwas Schoggi, das Necessaire und schwupps wog der Koffer 30 kg.

Klar, ich hätte die Möglichkeit gehabt, ein zweites Gepäckstück dazu zu buchen, aber das wird dann schon recht unhandlich, wenn man dann allein am Flughafen steht. Und wenn ich schon mit zwei Gepäckstücken nach Irland fliege, wie soll ich dann je zurückkommen? Im Laufe eines Jahres wird sich sicher auch noch das eine oder andere ansammeln.

Koffer packen zum Zweiten

Da der grossse Koffer schon 16 Jahre alt ist und mal in den USA gekauft wurde, um Einkäufe nach Hause zu transportieren, hat der stabile Koffer ein ordentliches Eigengewicht. Scheinbar hatte man damals noch 30 kg Freigepäck für einen Überseeflug. Die Waage sagt, dass der Koffer 7,5 kg wiegt. Damit ist die erste Massnahme zur Gewichtsreduktion, das Gepäckstück zu wechseln. Die Reisetasche wiegt nur 3 kg.

So sieht die gepackte Reisetasche aus. Noch ist der Reissverschluss offen, für die letzte Kleinigkeit. Koffer packen für das Austauschjahr
So sieht die gepackte Reisetasche aus. Noch ist der Reissverschluss offen, für die letzte Kleinigkeit.

Als nächstes fliegt die dicke Winterjacke aus dem Gepäck. Erstens dauert es hoffentlich noch bis zum Winter. Zweitens soll Schnee in Irland sehr selten sein und ich habe ja eine dünne und leichte Daunenjacke dabei. Und drittens bin ich mir nicht so sicher, ob die Winterjacke nicht auch zur Schuluniform passen muss. Da noch ein Paar Schuhe und eine Jeans aussortiert und noch eine kurze Hose weniger und irgendwann wiegt die Tasche wirklich nur 23 kg. Die amtliche Messung am Flughafen ergibt dann 22,8 kg.

Koffer packen, ist schon ein wenig wie Abschied, denn alles was man zurücklässt, betrachtet man plötzlich mit anderen Augen.

Bereit für das grosse Abenteuer Austauschjahr. Der Himmel weint. Koffer packen für das Austauschjahr
Bereit für das grosse Abenteuer Austauschjahr. Der Himmel weint.

Fazit nach einer Woche Irland

Das Wetter empfängt mich windig und häufig nass. Ich friere! Das Temperaturempfinden meiner Gastfamilie ist komplett anders als meines. Während sie in dünnen Sachen herumlaufen und es warm finden, friere ich dauernd, auch im Haus. Obwohl ich dicke Sweatshirts dabeihabe. Insofern wurde schon ein erstes „Hilfspaket“ an mich abgesendet. Die Angora Socken vom Winterurlaub in Kanada werden hoffentlich für warme Füsse sorgen.

Ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich die Sommersachen und wohl auch die schicken Sachen nie anziehen werden, weil ich dann den Kältetod sterben würde. Wer schön sein will, muss leiden, aber nicht sterben. Aber vielleicht gewöhne ich mich ja mit der Zeit auch an die Temperaturen …

Soviel für heute von meinem Austauschjahr.

Dir hat der Beitrag gefallen? Dann würden wir uns freuen, wenn du ihn teilst.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert