Die geheimnisvollen Ruinen von Ingapirca

In der Bergwelt Ecuadors befindet sich auf einer Höhe von 3.200 m die immer noch Rätsel aufgebende Inkastätte Ingapirca. Ingapirca lag entlang des sogenannten «Inka-Kamms», einem wichtigen Handelsweg, der durch die Anden verlief und Cusco, die Hauptstadt des Inkareiches, mit Quito, der Hauptstadt der Provinz Quitus, und anderen Teilen des Reiches verband. In diesem Beitrag nehmen wir dich mit zu den geheimnisvollen Ruinen von Ingapirca und auf eine kleine Wanderung zum Inkagesicht, einem Felsen unweit der Ruinen von Ingapirca. Ausserdem stellen wir dir kurz unser Hotel, die Posada Ingapirca vor, die uns mit ihrem traditionellen Einrichtungsstil und der schönen Gartenanlage verzaubert hat.

Wie immer gilt, lass dich inspirieren und mach dir dein eigenes Bild.

Der Sonnentempel dominiert die Anlage der Ruinen von Ingapirca
Der Sonnentempel dominiert die Anlage der Ruinen von Ingapirca

Anreise nach Ingapirca

Da wir unsere Rundreise um eine Galápagos Kreuzfahrt herum geplant haben, fahren wir nicht die wesentlich besser ausgebaute Strasse von Guayaquil über Cuenca nach Ingapirca, da wir Cuenca bereits vor der Kreuzfahrt besucht haben, sondern direkt von Guayaquil nach Ingapirca.

Hinweis: Planst du deine Anfahrt über Cuenca, sparst du dir einen grossen Teil des Langsamverkehrs, da die Strasse durch den Cajas Nationalpark führt und deshalb für die meisten LKWs gesperrt ist.

Da sich die Mietwagenübernahme am Flughafen von Guayaquil hinzieht und unser Flug von den Galápagos Inseln schon verspätet war, zeichnet sich ab, dass wir es nicht mehr bei Tageslicht schaffen werden, unser Hotel zu erreichen. Dazu kommen die Schwierigkeiten mit unserem Navigationsgerät, welches selbst die Angestellten der Mietwagenfirma nicht dazu bewegen können, eine Adresse zu finden. Immerhin kennt das Navigationsgerät die Ruinen von Ingapirca als point of interest.

Zu allem Übel dauert es ewig, aus der Stadt herauszukommen. Die direkte Verbindung von Guayaquil nach Ingapirca ist nur einspurig ausgebaut, wo bei dem LKW Verkehr richtig Freude aufkommt. Vor allem da sich herausstellt, dass unser Jeep wenig PS unter der Haube hat, sodass das Überholen am Berg zur Tortur wird.

Auf dem Weg aus dem Grossraum Guayaquil zu den Ruinen nach Ingapirca bummeln wir von roter Ampel zu roter Ampel.

Da uns das Navigationsgerät nur zu den Ruinen von Ingapirca bringt, müssen wir uns zu unserem Hotel durchfragen. Im Dunkeln sind aber nur noch wenig Leute unterwegs. Als die Strasse sich dann in einen Feldweg verwandelt, zweifeln wir ernsthaft an der Auskunft. Bevor wir jedoch umdrehen können, kommt tatsächlich noch die Toreinfahrt zur Posada Ingapirca.

Die Posada Ingapirca – ein Stückchen Paradies in den Anden

Von Galápagos kommend, fühlt sich unsere Ankunft in Ingapirca an, als wären wir vom Sommer direkt in den Winter gehüpft. In den geräumigen Zimmern stehen aber Heizöfchen, die für eine angenehme Raumtemperatur sorgen. Da die Küche bald schliesst, müssen wir direkt nach dem Abladen des Gepäcks zum Essen eilen. Nach dem Essen erhält jeder Gast noch eine Wärmflasche, was zum Einschlafen ganz nett ist.

So können wir die Posada Ingapirca und die wunderschöne Umgebung erst am nächsten Morgen gebührend bewundern. Im Garten gibt es viele nette Sitzplätze, die dazu einladen, zu entschleunigen.

Farbgebung (grün und rot dominieren) im Inneren des Gästetraktes der Posada Ingapirca
Farbgebung im Inneren des Gästetraktes
Auf dem Weg durch den Garten geht es zum Haupthaus der Posada Ingapirca, indem sich auch die Esszimmer befinden.
Oben und unten befinden sich die Gästezimmer

Das Frühstück ist etwas gewöhnungsbedürftig. Als ersten Gang noch vor dem Kaffee erhalten wir Aprikosenkompott mit Bittermandelaroma serviert. Als zweiter Gang kommen fettige Empanadas mit Tamarillo Saft (Baumtomatensaft). Danach würden Eier serviert, aber die können wir gegen Toast und Käse tauschen.

Vom Garten der Posada Ingapirca geniesst man einen weiten Blick in die Hochebene der Anden. Im Garten weiden Lamas und ausserhalb auch Pferde.
Blick vom Garten der Posada Ingapirca in die weite Landschaft

Die Posada Ingapirca ist liebevoll eingerichtet. Auch typische Hüte hängen an den Wänden und werden vom Personal getragen. In dieser Gegend lebt das Volk der Cañari. Deren Hüte sagen etwas über den Beziehungsstatus des Trägers aus.

Esszimmer in der Posada Ingapirca mit schön gedecktem Tisch, mit Blumen, kunstvoll gearbeiteten Holzstühlen und Wandschmuck.
Esszimmer

Gern würden wir noch ein paar Tage hier an diesem paradiesischen Ort in den Bergen bleiben. Deshalb beneiden wir die amerikanischen Tischnachbarn etwas, die schon seit vier Tagen hier sind. Sie haben sich kein Auto gemietet, sondern fahren mit den Linienbussen in Etappen durch die Berge. Dazu braucht es sicher viel Mut, wenn man sieht, wie die Busse ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr überholen.

Einer von mehreren Gartensitzplätzen mit Blumenbeeten, Aussicht und einem kleinen überdachten offenen Pavillon und schattenspendenden Bäumen.
Einer von mehreren Gartensitzplätzen

Sind unsere Beiträge für deine Reiseplanung nützlich, würden wir uns freuen, wenn du deine Übernachtungen über unseren Link buchst.

Besuch der Ruinen von Ingapirca

Die Ruinen von Ingapirca sind seit dem Jahr 1976 als Nationalpark unter Schutz gestellt. Neben den Ruinen von Ingapirca gibt es in Ecuador weitere Stätten der Inkas und anderer Kulturen. Bekannt sind unter anderem Pumapungo in Cuenca, Cochasqui in der Nähe von Quito. Andere Fundstellen werden noch untersucht.

Das Gebiet von Ingapirca war allerdings schon lange vor den Inkas durch die Cañari bewohnt. Von deren Kultur ist jedoch wenig übriggeblieben. Das bedeutendste Überbleibsel ist der Huanca Cañari, ein Vulkanfels, auf den die Strahlen der untergehenden Sonne beinahe waagrecht treffen. Dieser Stein markiert auch ein wichtiges Grabmal.

Huanca Cañari
Huanca Cañari
Blick von den Ruinen von Ingapirca auf den Ort umgeben von sanften grünen Hügeln.
Blick von den Ruinen von Ingapirca auf den Ort

Wer Ingapirca mit der Erwartungshaltung besichtigt, ein zweites Machu Picchu zu sehen, wird enttäuscht sein. Viel mehr als die Grundmauern der typischen Inka-Anlagen und Reste des elliptisch geformten Sonnentempels sind nicht mehr erhalten. Zur Anlage gehören Lagerräume, Bäder, Grabstätten, Wege und Plätze, ein Observatorium und ein Mondtempel. Steine mit Löchern verweisen noch auf die unterirdischen Wasserzuleitungen. Ingapirca gibt den Forschern immer noch einige Rätsel auf.

Zu sehen sind die Ruinen von Ingapirca im Schatten eines Hügels.
Die Ruinen von Ingapirca

Die Hauptattraktion der Ruinen von Ingapirca ist definitiv der Sonnentempel. Seine Plattform wurde auf einem grossen Stein namens Pacarina errichtet, der den Cañari als Zeremonienstein diente. Besonders die fugenlos verbundenen Mauern sind beeindruckende Zeugnisse der Bauweise der Inka. Steinmauern, die mit Mörtel verbunden sind, stammen dagegen von den Cañari. Bei der Bauweise der Inkas gibt es weitere Besonderheiten, wie die Ausrichtung der Anlage. Die Zeit der Sonnenwende ist dadurch jeweils am Stand der Sonnenstrahlen an der Mauer ablesbar. Zeichnungen der Anlage aus dem 19. Jahrhundert deuten darauf hin, dass damals noch mehr von der Anlage erhalten war. Leider wurden aber immer wieder Steine für den Bau anderer Gebäude verwendet. Ebenfalls typisch für die Inka sind die trapezförmigen Eingänge, die zur Erdbebensicherheit beitragen.

Reste des Sonnentempels
Reste des Sonnentempels
Die Steine in den Steinmauern an der Ruine des Sonnentempels passen perfekt aneinander und sind versetzt übereinander geschichtet. - Ruinen von Ingapirca
Steinmauer am Sonnentempel

Wir verlassen die Ruinen von Ingapirca am Sonnentempel und laufen als nächstes zum alten Inkagesicht.

Kleine Rundwanderung zum Inkagesicht

Dazu folgen wir dem Weg am Sonnentempel nach unten und laufen immer weiter, bis wir das Gesicht des alten Inka sehen. Der Weg dorthin ist abwechslungsreich. Er führt vorbei an verschiedenen rituellen Steinen, an kleinen Feldern und grasenden Lamas.

Auf dem Weg zum alten Inkagesicht folgen wir dem Weg, der am Sonnentempel nach unten führt und sehen so die vielen Mauern, die den Sonnentempel nach unten absichern.
Sonnentempel von unten gesehen
Auf dem Weg zum alten Inkagesicht von den Ruinen von Ingapirca startend kommt man an diversen Ritualsteinen vorbei. Dieser ovale und abgerundete Stein könnte auch ein Opferstein gewesen sein.
Ritualstein (event. Opferstein)
Dieser Fels mit Auge sieht aus wie das seitliche Profil eines Pumas. Du kommst auf dem Weg zwischen den Ruinen von Ingapirca und dem alten Inkagesicht daran vorbei.
Der Fels erinnert an das seitliche Profil eines Pumas

Das Inkagesicht im Fels ist beeindruckend. Unterhalb des Felsens befinden sich Gärten.

Sehr gut kann man im Fels das Inkagesicht mit Stirn, Augen, Nase und Mund in der Felswand erkennen.
Inkagesicht in der Felswand

Beim alten Inkagesicht führt der Rundweg anschliessend wieder nach oben. Dort bieten Einwohner gegen eine kleine Gebühr ihre Lamas für nette Fotos mit den Ruinen von Ingapirca im Hintergrund an. Im weiteren Verlauf führt der Weg direkt zum Eingang des kleinen Museums.

Ein Haus ist liebevoll dekoriert mit lauter bepflanzten alten Emailletöpfen als Pflanzgefässen.
Alte Emailletöpfen als Pflanzkübel

Besuch des Museums, welches zu den Ruinen von Ingapirca zählt

Der Preis des Museumsbesuchs ist bereits im Eintrittspreis für die Ruinen von Ingapirca enthalten. Im Museum sind verschiedene Fundgegenstände in Vitrinen ausgestellt. Die figürliche Gebrauchskeramik zu betrachten, bereitet uns Freude. Da das Museum nicht sehr gross ist, dauert der Besuch nicht sehr lange.

Unsere Reise geht weiter. Ziel ist der höchste Punkt der Erde, ob wir ihn erreichen, liest du hier.

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