Unterwegs im Glenveagh Nationalpark

Wir vertrauen mal der Wetterapp und nicht dem Blick aus dem Fenster und machen uns früh auf den Weg zum Eingang des Glenveagh Nationalparks und dem Glenveagh Castle. Ein verlängertes Wochenende steht bevor, weshalb viele Leute unterwegs sind. Kurz nach Öffnung des Glenveagh Nationalparks sind wir bereits da. Vom Parkplatz zum Visitor Center ist es nur ein kurzes Stück.

Die ganze Infrastruktur ist hier darauf ausgerichtet, viele Gäste zu empfangen. Der Parkplatz ist riesig. Ein Shuttle Bus fährt regelmässig zwischen Schloss und Visitor Center hin und her. Man kann E-Bikes mieten und die Wege sind alle fein säuberlich mit Kies aufgefüllt. Irgendwie passt das nicht so ganz zur rauen Landschaft. Ganz so touristisch durchorganisiert hatten wir den Glenveagh Nationalpark nicht erwartet.

Blick auf das Lough Veagh - Glenveagh NP
Blick auf das Lough Veagh – Glenveagh NP
Bild Glenveagh NP - View zeigt ein Stück des Sees mit Seerosenblättern und Schilf. Im Hintergrund Nadelwald und grasbewachsene Hügel.
Glenveagh NP – View

Lakeside Walk zum Glenveagh Castle

Auf dem Lakeside Walk laufen wir zum Glenveagh Castle und geniessen die schönen Ausblicke. Das Tal teilt den Park in zwei Hälften. Er ist der grösste Nationalpark in Irland. Im Park lebt eine Rotwild Herde, nach der wir vergeblich Ausschau halten. Auch wurden im Jahr 2001 Steinadler ausgewildert. Leider sehen wir auch diese nicht kreisen.

Immer wieder reisst der Himmel auf bis die nächste Wolke hereinzieht. Im Glenveagh Nationalpark gibt es mehrere Wege von unterschiedlicher Länge. Bis zum Schloss sind es reichlich 3 km. Der Weg ist sehr kurzweilig, da es viel zu entdecken gibt.

Bild Glenveagh NP - Felsen entlang des Weges zeigt grossen zerklüfteten Felsen mit tropfendem Moosüberhang und viele kleinere moosbewachsene Felsen.
Felsen entlang des Weges zum Glenveagh Castle
Bild Glenveagh NP - alles bemoost zeigt im Vordergrund zwei bemooste Baumstämme. Zwischen den Bäumen sieht man auf bemooste Felsen und ein uriges Durcheinander von Ästen, Bäumen und Büschen.
Steine und Bäume alles ist mit Moos überzogen
Bild Glenveagh NP - Blick zurück zeigt den See mit seinen Inseln, am Ufer ein Dickicht aus Farn, verschiedenen Gräsern, Geisblatt. Im Hintergrund schimmert ein Berg durch die Wolken.
Blick zurück
Bild Glenveagh NP - Blick auf das Schloss zeigt scheinbar aus dem See aufgenommen, das über den Bäumen thronende Schloss. Im Hintergrund Bege und Wolkenschleier, die hereinziehen.
Links erkennt man das Schloss

Wir nähern uns dem Glenveagh Castle durch den Park. Ein schöner alter Baumbestand bildet den Rahmen für Skulpturen. Es gibt viel zu entdecken. Unerwartet landen wir im Walled Garden. Das wilde Miteinander von streng erzogenen Obstbäumen mit Blumen und Gemüse ist eine Augenweide. Hier verbringen wir eine ganze Weile. Den Kindern wird es schnell langweilig, aber dafür haben sie immer ein Buch in der Tasche. So suchen sie sich einen sonnigen Platz und lesen. Türen in der alten Mauer führen durch den angrenzenden Park.

Bild Glenveagh NP - Wilder Park mit alten Bäumen zeigt im Vordergrund ein Durcheinander von Wurzeln und Stämmen, Farnen und Büschen. Im Hintergrund blühen am Fusse des Hanges Astilben.
Wilder Park mit alten Bäumen
Bild Glenveagh NP - gepflegter Park mit alten Bäumen zeigt gepflegte Rasenflächen, die von Bäumen und Büschen unterschiedlichster Wuchsform eingerahmt sind.
Der englische Rasen verbindet Bäume und Sträucher
Im Walled Garden von Glenveagh Castle zeigt den als niedriges Spalier gezogenen Ast eines voller Früchte hängenden Apfelbaums. Dahinter erheben sich hohe Wicken, weitere Obstbäume und Dahlien.
Im Walled Garden herrscht ein wildes Durcheinander von Obst und Blumen
Tor in der Ummauerung des Walled Garden von Gleanveagh Castle zeigt ein schönes türkisfarbenes Holztor zwisschen zwei gemauerten Pfosten mit Zapfenpokalen. Das Tor hat in der Mitte und rechts und links oben schwarze Türklopfer. Die Mauer ist efeubewachsen, in den Rabatten vor der Mauer blühen Blumen. Hinter der Mauer erheben sich hohe Bäume. Im Vordergrund sieht man ein Rasendreieck mit einem Formschnittgehölz.
Tor in der Ummauerung des Gartens

Vom Schloss zum Aussichtspunkt

Nachdem sich der Walled Garden mit Besuchern füllt, laufen wir durch den angrenzenden Park nach oben zum Aussichtspunkt. Hier haben wir den Park wieder für uns allein. Mich sprechen vor allem die wilden Teile des Parks an. Mit den Terrassen im italienischen oder griechischen Stil kann ich weniger anfangen. Es ist ein sehr starker Kontrast zur Landschaft. Der Park ist unglaublich vielfältig.

Bild Glenveagh NP - Italienische Terrasse zeigt einen von Büschen gerahmten Kiesweg, der zu einer Marmorterrasse mit Statuen und bepflanzten Töpfen führt. Die weisse Statue hebt sich hervorragend vom Grün der Blätter des Hintergrunds ab
Italienische Terrasse
Bild Glenveagh NP - Verschlungene Wege durch den Park zeigt eine sich windende Treppe durch den grünen Dschungel.
Verschlungene Wege durch den Park
Bild Glenveagh NP - Blick vom Aussichtspunkt zeigt im Vordergrund einen fast 90° gebogenen Baum, einen grossen Teil des Sees mit seinen Inseln und die dahinterhliegende Hügelkette.
Blick vom Aussichtspunkt oberhalb des Glenveagh Castles

Von oben sieht man das Schloss und das Ende von Lough Veagh. Zurück geht es durch einen wilden Wald, vorbei an steilen Treppen. Durch einen Seitengarten erreichen wir schliesslich wieder den walled garden.

Clenvaegh Castle vom Aussichtspunkt gesehen
Clenvaegh Castle vom Aussichtspunkt gesehen
Bild Glenveagh NP - Weg zurück durch den Wald zeigt bemooste, krumme Baumstämme und Felsen und die Kurve des Kiesweges
Vom Aussichtspunkt führt der Weg zurück zum Schloss durch den Wald
Vom Aussichtspunkt sieht man das Ende des Lough Veagh.
Von oben sieht man das Ende des Sees

Der Fluch auf dem Clenvaegh Castle

Für ein Picknick verweilen wir in der Umgebung des , welches von aussen mit seinen Zinnen und dem Turm eher an eine Burg erinnert. Das Castle wurde erst im 19. Jhd. erbaut. Sein Erbauer John George Adair, ein rücksichtsloser irischer Adliger, kaufte unzählige Ländereien zusammen und vertrieb Pächter und Bewohner und liess ihre Häuser abreissen. Mit dem Bau begann er erst 1870. Viel Zeit, bevor er 1885 verstarb, blieb ihm nicht im fertigen Schloss.

Der Sage nach liegt auf dem Clenveagh Castle ein Fluch, denn eine der vertriebenen Bewohnerinnen hat die Eigentümer des Schlosses zur Kinderlosigkeit verflucht. Bisher hat sich dieser Fluch bestätigt.

Der nächste Eigentümer, der Amerikaner Arthur Kingsley Porter, der das Anwesen nach dem Tod von Adairs Witwe erwarb, verschwand unter ungeklärten Umständen. Daraufhin wurde das Castle von Henry Plumer Mc Ilhenny gekauft. Nach ihm ging das Anwesen an den irischen Staat. Damit scheint der Fluch endgültig in Erfüllung gegangen zu sein.

Unsere Kinder haben leider trotz Stärkung am Schloss keine Lust, noch ein wenig weiter im Glenveagh Nationalpark zu wandern. Da wir Irland sicher nicht das letzte Mal besucht haben, nehmen wir es nicht so schwer und kehren zurück zum Auto.

Links zu weiteren Berichten von unserer Nord Irland Reise:

Im County Antrim entlang der Causeway Coastal Route

Auf der Strasse des Bischofs und immer weiter bis ins Donegal

Dunlewey, die Küste von Bunbeg über Bloody Foreland zum Horn Head

Klippen, Dolmen und Musik – von Dunlewey bis Ballyshannon auf dem Wild Atlantic Way

Fanad Halbinsel im Uhrzeigersinn

Zurück in die Vergangenheit – Titanic Museum und Black Taxi Tour in Belfast

Im Garten von Circe – Mount Stewart am Strangford Lough

Scrabo Tower, Vogelparadies Castle Espie und Fjord – ein Tag am Strangford Lough

Souvenirs im St. George’s Market

Autofahren in Irland

15 Tipps für Irlands Norden

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2 Comments

  1. Hallo, liebe 4 U Family,
    heute sind wir zufällig auf eure tollen Reiseberichte mit den schönen Fotos gestoßen,
    die uns darüber hinweggetröstet haben, dass unsere Tour durch den Norden Irlands über Ostern
    geplatzt ist. Genau heute hätten wir den Glenveagh Nationalpark besucht und morgen Glencolumbkille.
    Es besteht die (geringe!) Hoffnung, dass die Reise im Oktober nachgeholt werden kann. So wird es wohl noch länger dauern, bis mein Mann und ich wieder auf die Insel kommen können, um unseren
    37.Aufenthalt in 42 Jahren zu genießen.
    Großes Lob und liebe Ostergrüße
    Johanna

    1. Hallo Johanna,
      wir fühlen mit euch. Wir wären jetzt auf dem Weg nach Schottland, um uns wieder erden und ordentlich durchpusten zu lassen. Normalerweise würde ich mich mit dem Planen der nächsten Reise trösten, aber in diesen besonderen Zeiten kann man ja leider nichts wirklich planen. Also üben wir uns in Geduld und Zuversicht und drücken euch die Daumen, dass ihr eure Reise nachholen könnt. Unsere jüngere Tochter ist gerade dabei ein Auslandsschuljahr in Irland zu planen und hofft auch sehr, dass alles wie geplant stattfinden kann. Wenn es klappt, sind wir nächstes Jahr wieder auf der Insel und reisen ein wenig herum bevor wir sie abholen. Hast du nach 37 Irland-Reisen Geheimtipps bzw. Empfehlungen für uns? Es hat mich sehr gefreut von dir zu hören und natürlich auch, dass dir meine Website gefallen hat. Liebe Ostergrüsse zurück.
      Susan

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