
Mit unserer Reise nach Galápagos im April 2017 geht ein Traum in Erfüllung. Da wir auf dem Segelkatamaran Nemo I wenig Platz haben, reisen wir mit kleinem Gepäck und lassen die Reisetasche mit den Wintersachen für die Anden im Hotel in Guayaquil einlagern. Alle Informationen zur Anreise und Einreise für Galápagos haben wir in den Reisetipps ausführlich beschrieben, auch stellen wir euch die Inseln einzeln vor. Im folgenden Reisebericht unserer Galápagos Kreuzfahrt beschreiben wir euch nun das Leben auf dem Katamaran, geben Hinweise zum Schnorcheln und Fotografieren unter Wasser, berichten von Landgängen und Abendprogramm . Weiterhin gibt es für jeden Kreuzfahrttag eine kurze Zusammenfassung unserer Erlebnisse. Am Ende der Galápagos Kreuzfahrt müssen wir uns auch mit dem Thema Trinkgelder auseinandersetzen.
Der Segelkatamaran – unser Zuhause für die nächsten sieben Tage
Mit unserem Guide geht es vom Flughafen Baltra im Shuttlebus zum Hafen. Dort können wir nach kurzer Wartezeit mit einem Zodiac zu unserem Katamaran übersetzen. Die Taschen folgen uns dann in einer zweiten Fahrt.
Nach einer kurzen Begrüssung an Bord werden wir als erstes mit den Nationalparkregeln bekannt gemacht. Anschliessend können wir unsere Kajüten beziehen. Diese befinden sich in den Schwimmkörpern des Katamarans. Vor dem kurzen Doppelstockbett kann eine Person stehen, dann ist der Raum voll. Das untere Bett ist breiter, dafür hat das obere Bett eine Fensterluke in der Decke, die sich öffnen lässt. Die Tasche können wir schliesslich gerade so ins Regal quetschen. Im Bad kann dann die zweite Person stehen. Dabei handelt es sich um eine kombinierte Dusch-Toilette.
Das ist jetzt also unser Zuhause für die nächsten sieben Tage. Immerhin führt eine steile Treppe und keine Leiter, in unsere Kajüte. Die Mädchen sind auf der anderen Seite untergebracht und haben exakt die gleiche Kajüte.
Auf Netzen, die den Katamaran vorn überspannen, liegen bequeme Kissen. Allerdings spritzt es während der Fahrt ganz schön. Neben der Steuerkabine befinden sich weitere bequeme Liegeflächen auf halber Höhe. Ganz oben befindet sich ein komfortabler Loungebereich mit Sofas. Allerdings ist nichts davon überdacht oder beschattet. Einzig der Essbereich liegt unter dem Loungebereich. An dessen Seiten können Plastikrollos zur Abschirmung von Sonne oder Regen herabgelassen werden.


Schnorcheln
Gleich nach dem Bezug der Kabinen startet das Programm mit einem leckeren Mittagessen. Dazu wird ein Buffet mit verschiedenen Speisen im überdachten Aufenthaltsraum aufgebaut. Anschliessend sucht man sich draussen an einem der beiden Tische einen Platz. So lernt sich die kleine sehr international zusammengewürfelte Reisegruppe schnell kennen. Während wir essen, warten wir auf zwei Nachzügler, die ihr Flugzeug in Quito verpasst haben.
Kaum sind sie angekommen, legen wir ab und fahren nach North Seymour. Vor dem ersten Schnorchelgang dort müssen sich alle Teilnehmer passende Flossen und Taucherbrillen suchen. Wir sind allerdings mit unseren eigenen Tauchmasken angereist, da wir Probleme mit der Kiefermuskulatur beim Schnorcheln mit einem Schnorchel im Mund bekommen. Mit diesen Tauchmasken atmet man ganz normal durch Mund und Nase. Der Schnorchel befindet sich oben auf der Maske und kann für den Transport abgenommen werden. Ein Schwimmer im Schnorchel verhindert das Eindringen von Wasser. Eigentlich die perfekte Maske, nur tauchen kann man damit nicht. Denn ab ca. einem Meter Wassertiefe presst der Druck die Maske so stark aufs Gesicht, dass es richtig wehtut.

Als alle ausgerüstet sind, geht es ins Zodiac. In diesen Booten sitzt man auf dem Rand und lässt sich von dort ins Wasser fallen. Zum Einstieg wird eine kleine Leiter ins Wasser gehängt. Das Boot bleibt immer bei den Leuten im Wasser. Wer ein Problem oder genug hat, winkt und wird von ihm aufgelesen. Das passiert jedoch, so lange das Wasser warm ist, praktisch nie. Wir müssen alle mehr oder weniger mit Gewalt aus dem Wasser getrieben werden.
Vor North Seymour haben wir also unseren ersten Schnorchelgang im angenehm warmen Wasser. Wir sehen hier viele Fische und ein paar grosse Weissspitzenhaie.
Fotografieren unter Wasser
Mit einer kleinen Unterwasserkamera (Panasonic Lumix) versuche ich die Unterwasserwelt festzuhalten. Ideal ist es nicht. Obwohl ich die Kamera bereits an Riffen vor Mauritius ausprobiert habe. Was hier anders ist, ist zum einen die Strömung, welche uns weiterzieht. Dann sind wir hier in einer Gruppe unterwegs und sollen möglichst zusammenbleiben. Ich kann also nicht anhalten und warten, dass der Fisch wieder erscheint. Und die Lichtverhältnisse im Wasser sind zudem sehr unterschiedlich. Je nach Lichteinfall werden die Bilder deshalb besser oder schlechter. Zum Schluss wird mir durch das Geschaukel und mit einem Auge auf die Kamera blicken auch noch leicht übel. Insofern ziehe ich das Akkupressurarmband nach dem ersten Schnorcheln nicht mehr aus. Das und weniger in den Sucher der Kamera schauen, hilft gegen die Übelkeit.


Im Nachhinein ist man ja immer klüger. Beim nächsten Mal würde ich nur mit einer Unterwasserfilmkamera mit grossem Weitwinkel reisen. Solche Kameras gibt es inzwischen auch für kleines Geld. Sie können aufnehmen, was ich unter Wasser sehe. Schöne Standbilder kann ich auch später aus einem Film schneiden.
Landgang
Nach dem Schnorcheln haben wir genau 30 Minuten Zeit, um zu duschen, uns anzuziehen und die Kamera zu wechseln. Dann geht es schon zum Landgang auf North Seymour.
Rückblickend ist diese Insel eines der Highlights gewesen. Beim Anleger warten junge Seelöwen auf die Rückkehr ihrer Mütter. Gabelschwanzmöwen sitzen mit ihren Jungen in den Steinen. Auf der Insel laufen, liegen und fressen überall Landleguane. Fregattvögel mit ihren roten aufgeblasenen Halssäcken werben um Weibchen. Blaufusstölpel tanzen ihren komplizierten Balztanz oder brüten. Man weiss gar nicht, wohin man zuerst schauen oder fotografieren soll. Wenn man von den Erklärungen des Guides etwas mitbekommen will, muss man allerdings vorn bei der Gruppe bleiben. Für unseren Geschmack haben wir viel zu wenig Zeit auf dieser Insel, um all die neuen Eindrücke wahrzunehmen.



Abendprogramm
Jeden Abend bekommen wir vor oder nach dem Abendessen das Programm für den nächsten Tag von unserem Guide erklärt. Damit jeder weiss, wann er wie gerüstet zu erscheinen hat, bleibt das Programm am Whiteboard stehen. Wir halten das Tagesprogramm auch fotografisch fest, so fällt es einfacher die Reiseberichte zu schreiben, wenn man mal wieder hinterherhinkt.

Am ersten Abend gibt es zur Begrüssung durch die Manschaft eine Caipirinha. Meist bleiben die Teilnehmer nach dem Essen noch etwas sitzen und unterhalten sich bei einem Bier noch ein wenig im wilden Durcheinander von Französisch und Englisch. Wobei niemand alt am Abend wird, denn die Tage beginnen früh. Für die alkoholischen Getränke und Säfte wird eine Strichliste geführt, die am letzten Abend an Bord von den Passagieren bezahlt werden muss.
Das Schlafen in den kurzen Doppelstockbetten muss man auch erst einmal lernen. Sehr ärgerlich ist es, wenn man gerade eingeschlafen ist und der Kapitän den Anker lichtet, um zur nächsten Insel zu fahren. Dann ist das ganze Schiff wieder wach.
Verlässt das Schiff die schützenden Inseln, nimmt der Seegang auch mal ordentlich zu. Da erweisen sich die kurzen Doppelstockbetten dann als praktisch, da man sich quasi festklemmen kann.
Reisebericht Tag 2 der Galápagos Kreuzfahrt
In der Nacht verlagern wir unseren Standort zur Insel Genovesa. Damit haben wir den Äquator überquert. 7.00 Uhr gibt es Frühstück, dank des Ankerns sind alle schon lange vorher wach. Kaffee und Wasser stehen rund um die Uhr zur Verfügung, so dass der Morgen gut beginnt.
Darwinbucht
Direkt im Anschluss an das Frühstück geht es mit einer «wet landing» in der Darwinbucht der Insel Genovesa an Land. Diese Insel hat durch den Zusammenbruch eines Vulkankraters fast die Form eines Hufeisens.
Nach einer Wasserlandung versuchen alle mit möglichst wenig Sand an den nassen Füssen wieder in die Schuhe zu kommen. Der kurze Küstenwanderweg ist traumhaft. Gabelschwanzmöwen betrachten uns neugierig. Seelöwen unterbrechen kurz ihr lustiges Fangenspiel im Wasser. Alle Tölpel sind hier versammelt und gehen ihren jeweiligen Geschäften nach. Spottdrosseln, Finken und die Galápagostaube kreuzen unseren Weg.



Dann gibt es Stau, denn wir treffen auf eine grosse Reisegruppe von einem der anderen Schiffe und müssen nun warten, bis sie verschwunden sind. Schöner wäre dagegen das Abwarten an einer der geschützten Lagunen gewesen, wo wir Baby-Rochen und Lava Reiher bei der Jagd beobachten konnten.


Direkt nach der Rückkehr an Bord geht es zum Schnorcheln. Die Abkühlung ist willkommen. Leider lässt sich nicht ein einziger Hammerhai blicken. Auf dem Rückweg vom Schnorcheln geht der Motor unseres Zodiac kaputt. Aber wir haben Glück im Unglück. Denn ein Zodiac, welches gerade Gäste eines grösseren Schiffs vom Landausflug zurückbringt, bemerkt unser Winken und schleppt uns zurück zu unserem Katamaran.

Während die Manschaft versucht, den Motor notdürftig zu reparieren, nutzen wir die willkommene Pause nach dem Mittagessen zu einer kleinen Siesta.
Prinz Phillips Treppen
Am Nachmittag landen wir dann noch bei den Prinz Phillips Treppen. In der prallen Sonne steigen wir die Klippen hoch und geniessen den Spaziergang. Hier ist viel Lava und nur sehr vereinzelt wachsen ein paar Büsche.


Wir haben Glück und sehen auch die Sumpfohreulen. Farblich sind sie auf der Lava perfekt getarnt. Es ist so unglaublich heiss, dass die ersten Teilnehmer schon in die Fluten springen, während wir noch auf die Ankunft unseres Zodiac warten, das sich ein Wettfahren mit einem anderen Zodiac liefert. Im Wasser sind grosse Rochen unterwegs. Immer wieder sieht man sie dicht unter der Wasseroberfläche.


Die anderen springen beim Katamaran noch eine Runde ins Wasser, um abzukühlen. Mit der Insel Genovesa sehen wir das zweite Highlight in zwei Tagen.
Tag 3 – Insel Bartolomé und Chinese Hat
Auch in dieser Nacht wechseln wir wieder unseren Standort. Wir wachen morgens bei der Insel Bartolomé auf. Dieses Mal begeben wir uns schon vor dem Frühstück zum Landgang. Die Insel zum Sonnenaufgang ist ein Traum. Mit dem Zodiac geht es vorbei am Pinnacle Rock zum Anleger. Die Temperaturen sind noch sehr angenehm für den Aufstieg. Obwohl es nur ungefähr 100 Höhenmeter zu überwinden gilt, ist es anstrengend. Insofern waren die Erklärungen unseres Guides immer auch willkommene Verschnaufpausen. Oben wird man aber mit einem atemberaubenden Blick belohnt.







Das Frühstück nach der Rückkehr auf das Schiff haben wir uns verdient. Danach heisst es aber gleich wieder fertig machen fürs Schnorcheln. Warmes Wasser und bunte Fische, die Zeit im Wasser verging wieder wie im Flug. Nach Rückkehr an Bord wechselt der Katamaran seinen Standort und fährt zum Chinese Hat, wo wir eine weitere Runde schnorcheln gehen. Dieser Schnorchelspot ist rückblickend der beste Ort von allen auf der gesamten Galápagos Kreuzfahrt. So zahlreich und bunt war die Fischwelt sonst nirgendwo.




Nach dem Mittagessen steht ein Landgang auf dem Programm. Gern hätten wir diesen Landausflug gegen eine weitere Runde schnorcheln eingetauscht, aber das war nicht möglich. Der Landausflug ist leider nicht so beeindruckend. Wir sehen nur jede Menge der roten Küstenkrabben und ein paar schlafende Seelöwen aber immerhin die erste schwimmende Meerechse.


Das Zodiac vergisst, uns wieder abzuholen und da der Sprechfunk nicht so weit reicht, laufen wir ein ganzes Stück weiter entlang der Insel als es eigentlich vorgesehen war. Schliesslich dürfen wir sogar noch ein wenig schwimmen gehen.
Derweil braut sich am Himmel ein Gewitter über uns zusammen, welches sich aber erst entlädt als wir beim Abendessen sitzen. Die heruntergezogenen Seitenrollos leiten das Wasser direkt in die Schuhregale. Bei dem Seegang hält sich der Appetit in Grenzen.

Reisebericht Tag 4 der Galápagos Kreuzfahrt
Die Zeit an Bord des Katamarans rennt. Schon haben wir über die Hälfte unserer Galápagos Kreuzfahrt hinter uns. Am Vorabend erreichten wir noch Santa Cruz. Im Hafen ist viel los. Alle Schiffe schaukeln vor der Insel vor sich hin. Darum gibt es regen Wassertaxiverkehr. Die Crewmitglieder sind zum grossen Teil hier zu Hause und verschwinden deshalb von den Schiffen.

In Santa Cruz heisst es Abschied nehmen von vier Mitreisenden, die ihre Heimreise antreten oder sonst noch auf der Insel bleiben. Den ersten Ausflug zur Farm, auf der jede Menge Schildkröten frei leben, machen wir aber noch gemeinsam. Aus einem Arsenal von Gummistiefeln dürfen wir ein passendes Paar aussuchen. Anschliessend geht es durchs Gelände, wo überall die Riesenschildkröten zu bewundern sind. Lästig sind allerdings die Ameisen, die immer wieder von oben in die Stiefel krabbeln.

Die Zeit auf der Insel Santa Cruz ist uns nicht so positiv in Erinnerung. Immer wieder müssen wir ewig auf unseren Guide warten oder Zeit totschlagen, die zu kurz ist, um etwas zu unternehmen und zu lang zum Warten ist. Daher schauen wir nach Souvenirs, kaufen und schreiben Postkarten, die jedoch nur zur Hälfte Wochen später den Empfänger erreichen.

Das Mittagessen nehmen wir mit vier neuen Passagieren auf dem Schiff ein. Anschliessend geht es nach einer kurzen Pause wieder an Land. Jetzt ist die Darwin Forschungsstation unser Ziel. Zum Schutz der Schildkröten werden die meisten Schildkröteneier eingesammelt und künstlich ausgebrütet. Die Schildkröten werden dann wieder ausgesetzt, wenn sie älter sind. Das Museum war nicht nur angenehm kühl, sondern auch recht informativ.
Nach dem Abendessen wird der Anker gelichtet und wir begeben uns auf die lange Fahrt (11 Stunden) zur Insel Isabella.
Reisebericht Tag 5 der Galápagos Kreuzfahrt – Insel Isabella
Dachten wir, bisher raue See erlebt zu haben, werden wir in dieser Nacht eines Besseren belehrt. In unseren Betten wurden wir ordentlich hin- und hergeschleudert. Am Morgen muss der Kapitän die Fahrt verlangsamen, damit die Köche überhaupt die Chance haben, ein Frühstück zu servieren. Heute haben die Antirutschmatten unter dem Frühstücksteller mal wirklich Sinn. So bleibt der Teller auf dem Tisch.
Als wir die Insel Isabella endlich erreicht hatten, geht es sofort zu einem Landausflug. Schon vom Zodiac aus sehen wir jede Menge Meerechsen, die sich auf den Felsen wärmen. Auch Pinguine stehen auf den Felsen.



Über riesige Lavafelder laufen wir vorbei an kleineren Lagunen zu einer Lagune, in der eine Flamingokolonie leben soll. Zwei, später drei Flamingos sind zu sehen. Das kennen wir von der Laguna Chaxa in Chile aber anders.

Da unser Zodiac noch nicht da ist, können wir zurück am Meer noch Seelöwen beim Spielen, jungen Pelikanen bei der Jagd und Schildkröten beim Luftholen zuschauen. Die Lava war scharfkantig und hat beim Sitzen Löcher in Morgaines T-Shirt geschnitten.

Zurück an Bord heisst es schnell fertig machen für den Schnorchelgang. Hier wollen wir die Meeresschildkröten im Wasser beobachten. Allerdings ist das Schnorcheln bei starkem Wellengang und kaltem, aufgewühltem und trübem Wasser keine wirkliche Freude.

Nach dem Mittagessen wechseln wir den Standort und fahren zur Urbina Bay, wo ein weiterer Landgang auf dem Programm steht. Allerdings haben wir grosse Schwierigkeiten bei den hohen Wellen überhaupt mit dem Zodiac in Ufernähe zu gelangen.

Auf der Insel kreuzen fauchende Riesenschildkröten und jede Menge Landleguane unseren Weg. Hinter all den Hihglights der ersten Tage kann die Insel nicht mithalten. Während wir mal wieder auf unser Zodiac warten, können wir noch schwimmen gehen. Die Unterströmungen im Wasser sind aber heftig.


Tag 6 der Galápagos Kreuzfahrt – Insel Ferdinandina
Die Tage an Bord des Katamarans zerinnen wie Sand zwischen den Händen. Gleich nach dem Frühstück geht es zum Landgang auf die Insel Ferdinandina. Überall liegen Meeresleguane auf den Felsen und wärmen sich. Einmal ausgewachsen haben sie keine natürlichen Feinde mehr und sterben an Altersschwäche.

Diese Insel überrascht uns mit einem wenige Stunden alten Seelöwenbaby, welches auf die Rückkehr seiner Mutter wartet. Wir können uns kaum von seinem Anblick lösen. Da haben es die flugunfähigen Galápagos Kormorane schon schwer, unsere Aufmerksamkeit zu erringen.


Nach dem Landgang geht es schnorcheln. Jedoch ist das Wasser hier noch kälter, weswegen sich alle Neoprenanzüge vom Schiff geliehen haben. Wir wollen grosse Meerechsen beim Fressen unter Wasser beobachten. Allerdings sind aufgrund der Wassertemperatur nur zwei Meerechsen im kalten Wasser. Dafür können wir einen Tintenfisch beobachten.


Nach dem Schnorcheln setzt der Katamaran Segel und fährt weiter zum Punta Vicente Roca Marine Point. Dort fahren wir als erstes mit dem Zodiac entlang der hohen Felsen aus verfestigter Asche und beobachten die Vögel. Anschliessend geht es zum Schnorcheln ins noch kältere Wasser entlang der Felsen, die senkrecht tief ins Meer abfallen.

Der eine oder andere Teilnehmer bekommt im kalten Wasser Atemprobleme und muss frühzeitig aufgeben. Die Mädels können trotz Neoprenanzug gar nicht so schnell mit den Zähnen klappern wie sie frieren und lassen sich auch recht schnell vom Zodiac einsammeln. Im Wasser ist nicht viel los. Die meiste Zeit ist man ausserdem damit beschäftigt, zu verhindern, dass einen die Brandung an die Felsen schleudert. Spannend wird es erst ganz zum Schluss nachdem wir aus der Höhle kommen und um eine Kurve biegen und uns unvermittelt in Mitten von Hundert Schildkröten befinden. Ein paar Seehunde kommen auch noch schnell vorbeigeschaut.


Vollkommen durchgefroren kommen wir zurück an Bord.
Reisebericht des letzten vollen Tages unserer Galápagos Kreuzfahrt – Tag 7
Wir sind zur Insel Santiago gefahren und landen am Puerto Egas für einen kombinierten Strand und Schnorchelgang. Unter einem Felsvorhang deponieren wir die Sachen, die wir gerade nicht brauchen.

Als erstes erkunden wir die Insel. Meerechsen, viele Vögel, schöne Kakteen, lustige Lavaformationen sind auf der Insel Santiago zu bewundern. Aber nichts verzaubert uns so sehr wie die Seebären, die ruhend im Wasser treiben und eine Art Ballettaufführung bieten. Nachdem wir unseren Blick vom Wasser weg in die nähere Umgebung schweifen lassen, sehen wir auch auf den Lavafelsen den einen oder anderen schlafenden Seebären.





Wir können uns kaum losreissen. Beim anschliessenden Schnorcheln ist in Ufernähe erst einmal nicht viel los, aber etwas weiter draussen weiss man dann gar nicht wohin man zuerst schauen soll.

Mittagessen gibt es wieder auf dem Schiff, während dieses seinen Standort wechselt und zum Espumilla Beach weiterfährt. An Land verzaubert uns ein wunderschöner, langer Sandstrand, der von Mangroven bewachsen wird, in denen Pelikane sitzen. Wir laufen entlang des Strandes, finden einen angespülten Banyhai, beobachten Pelikane beim Fischfang und sehen Spuren von Schildkröten, die hier zur Eiablage waren. Irgendwann kehren wir um, hängen unsere Sachen in die Mangroven und können Schwimmen gehen. Alles ist besser als sich weiter von den Moskitos auffressen zu lassen.



Damit müssen wir dem Ende unserer Galápagos Kreuzfahrt ins Auge sehen. Kleider trocknen, Reisetaschen packen, letzte Adressen austauschen, Getränkerechnung und Neoprenanzugmiete (25 USD für einen Tag pro Person) bezahlen.
Trinkgelder
Ebenfalls am letzten Abend werden die Trinkgelder eingesammelt. Dies ist immer ein heikler Punkt. Zum einen hat man schon ein kleines Vermögen für die Reise bezahlt und jetzt soll man noch einmal einen ordentlichen Betrag für Trinkgelder aufwenden.
Damit jeder weiss, was bei Zufriedenheit erwartet wird, liegt eine Broschüre in der Kabine, die unter anderem darüber Auskunft gibt. Pro Teilnehmer darf der Guide 12 bis 15 USD pro Tag erwarten und die Crew 10 USD. Beim Bettenmachen werden am letzten Morgen Umschläge verteilt, in die man das Geld packen soll. Abends werden diese Umschläge dann persönlich dem Kapitän und dem Guide ausgehändigt.
Irgendwie verstehen wir das System nicht so ganz. Die Manschaft sind fünf Leute, die sich die Trinkgelder teilen müssen, der Guide ist eine Person. Der Guide hat uns zwar erklärt, dass die Manschaft ein Gehalt bekommt und er als Freelancer nur eine Aufwandsentschädigung. Auf der anderen Seite kann es sich der Guide aber leisten nur zwei von vier Wochen im Monat zu arbeiten, obwohl er drei Kinder in höherer Ausbildung hat.
Schlussendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er die Trinkgeldempfehlungen umsetzt. Als Familie sind wir immer im Zwiespalt, einerseits kann die Manschaft nichts dafür, dass wir vier Personen sind, andererseits sind die Trinkgelderwartungen mal vier multipliziert viel Geld.
Unter den Teilnehmern haben wir darüber etwas diskutiert. Während es Amerikaner als Bestandteil des Reisepreises einfach hinnehmen, haben die Europäer deutlich mehr Mühe mit so hohen Trinkgeldern. Auch die Australier fanden es im Verhältnis zum sonstigen Preisniveau in Ecuador viel zu hoch.
Das Ende der Galápagos Kreuzfahrt Tag 8
Damit sind wir am Ende unseres Reiseberichts zur Galápagos Kreuzfahrt angekommen. Früh morgens zum Sonnenaufgang umrunden wir noch zwei Mal den Vogelfelsen Daphne Mayor. Bevor wir in Baltra wieder an Land gesetzt werden und auf den Rückflug warten müssen, bekommen wir noch ein letztes Frühstück.

Was würden wir beim nächsten Galápagos Besuch anders machen? Wir würden keinesfalls noch einmal eine 7-tägige Kreuzfahrt unternehmen. So schön es auch war. Die Highlights lagen alle am Anfang der Reise. Die nächste Reise würden wir entschleunigen und uns Zeit nehmen, um von Insel zu Insel zu hüpfen. Vielleicht eine Kombination aus einer kurzen Kreuzfahrt und dem Inselhüpfen oder sogar nur ein Inselhüpfen planen. Letzteres hat den Vorteil, dass man es allein organisieren kann.
Plant ihr eine Reise nach Galápagos, dann schaut auch unbedingt bei unseren Reisetipps vorbei.
Wir trösten uns damit, dass zwar die Galápagos Kreuzfahrt hier endet, aber nicht unsere Ecuador Reise. Das Abenteuer geht hier weiter.