Alles geschlossen in Buenos Aires und kein Geld
Stadtbesichtigung Buenos Aires amerikanisch
Alles geschlossen in Buenos Aires und kein Geld
Eins vorweg, dass mit der guten Luft in Buenos Aires muss lange bevor es Autos gab, gewesen sein. Am Mittag landen wir wieder in Buenos Aires und lassen uns von einem Taxi ins Hotel bringen. Da wir dringend wieder eine Wäscherei brauchen, machen wir uns kurz nach Ankunft im Hotel wieder auf den Weg. Nach der grünen Landschaft in Misiones erleben wir hier eine Art Kulturschock, weshalb wir beschliessen uns eine grüne Insel zu suchen. Mit Kindern ist ein Zoobesuch das Naheliegendste, zumal der Tierpark nur wenige Querstrassen vom Hotel entfernt ist.
Während wir auf der Suche nach dem Eingang daran vorbeilaufen, erhaschen wir schon den einen oder anderen Blick auf ein paar Tiere. Als wir endlich am Eingang stehen, stellt sich heraus, dass der Tierpark geschlossen ist. So kommt Plan B – der Botanische Garten zum Tragen. Leider stehen wir auch dort vor verschlossenen Türen. Irgendwann kapieren wir es dann, es ist Montag und deshalb hat annähernd alles, was Eintritt kostet, geschlossen.
Damit die Lauferei nicht ganz umsonst war, versuchen wir wenigstens etwas Bargeld aufzutreiben, aber die Automaten ignorieren uns, was wir so auch noch nicht erlebt haben. Nach dem Aufsuchen von drei verschiedenen Geldautomaten geben wir erst einmal auf und laufen gefühlte 50 Blocks zurück zum Hotel.

Die Laune unserer Kinder kann nur mit einem Poolbesuch auf dem Dach des Hotels etwas aufgebessert werden.


Viel zu schnell kommt schon der kleine Hunger und wir müssen wieder aufbrechen. In der vom Hotel empfohlenen Richtung kommt eine Bar neben der anderen. Nachdem die Mädels schon drohen, den plötzlichen Hungertod zu sterben, wenn sie auch nur noch einen Schritt ohne Essen weitergehen müssen, kommt doch noch ein vollbesetzter Italiener entlang des Weges. Wir bekommen auch einen kleinen Tisch und sind einfach nur froh, dass man hier auch mit Kreditkarte bezahlen kann, denn Bargeld haben wir immer nocht nicht.
Bei den Preisen reiben wir uns sehr verwundert die Augen. Eine Pizza kostet hier so viel, wie im bisherigen Argentinienurlaub ein Steak. Willkommen in der Hauptstadt kann ich da nur sagen. Satt und zufrieden wandern wir zurück ins Hotel und wollen nur noch schlafen. Das Laufen durch die Stadt ermüdet uns schlimmer als jede Wanderung es könnte.
Stadtbesichtigung amerikanisch
Heute nun wollen wir nun die Stadt Buenos Aires erkunden. Dazu laufen wir zur nächsten Haltestelle des Hop-on-hop-off-Busses und warten. Der Fahrplan gibt nicht mal eine ungefähre Ahnung davon, wann ein Bus vorbeikommen könnte, was wohl auch mit dem hohen Verkehrsaufkommen zusammenhängt. Nach einer Viertel Stunde des Wartens kommt ein fast leerer Bus vorbei. Aber leider, leider hat dieser Bus keine Tickets mehr und so fährt er leer weiter. Glücklicherweise kommt kurz danach ein weiterer Bus, welcher sogar noch Tickets hat. So suchen wir uns einen schönen Platz in der oberen Etage des Doppelstockbusses und betrachten das Verkehrschaos um uns herum.
Bis wir unseren ersten Ausstiegspunkt erreicht haben, sind wir so paralysiert von dieser Stadt und den Menschenmassen, dass wir beschliessen, einfach sitzen zu bleiben bis wir den Ausgangspunkt wieder erreicht haben und die Aussicht zu geniessen. Das gefällt den Mädchen natürlich.






Buenos Aires ist eine chaotische Millionenstadt, welche nur aus Gegensätzen zu bestehen scheint. Die eigentliche Stadt nimmt 203 km2 ein. Die Stadt ist in 48 Stadtteile (barrios) eingeteilt. Die Stadt und die sie umgebenden Vororte haben zusammen 13,1 Millionen Einwohner.


Die Gegensätze der Stadt bzw. ihrer Stadtviertel sind extrem. Eben reihen sich noch Glaspaläste und Luxushochhäuser aneinander und an der nächsten Ecke ist man in einem Viertel mit schäbigen Wohnhochhäusern und dreckigen Parkplätzen. Eine Kreuzung weiter fährt man schon wieder auf einer breiten Prachtstrasse, von der schmale Häuserschluchten abzweigen und hier und da schöne alte Kolonialbauten stehen. Alles ist irgendwie chaotisch gemixt. Die Abgase der Stadt legen sich auf die Zunge. Inzwischen schmecken wir sie schon.


Im Stadtteil La Boca, dem ehemaligen italienischen Einwandererviertel, welches heute bei Touristen recht beliebt ist, sehen wir viele heruntergekommene, zum Verkauf stehende Häuser und Fabriken. Hier ist der Geburtsort des Tangos.


Im alten Buenos Aires kann man noch die Fabrikhallen von einst sehen, die Häuser sind meist heruntergekommen, manchmal bunt bemalt, viele Häuser sind unbewohnt und zerfallen.


Im Gegensatz dazu das modernisierte Hafenviertel Puerto Madero, wo nur noch einzelne Hafenkräne in der Glitzerwelt daran erinnern, dass hier einstmals ein Hafen war.



Die Kreuzung, die aus dem Viertel wieder herausführt ist chronisch verstopft. Um jeden Meter wird gekämpft. Unser Busfahrer gibt den Versuch die Kreuzung gerade zu überqueren entnervt auf. Er biegt ab und lässt so zwei Stationen aus, indem er sich einen anderen Weg sucht.
Nach fast 3 h Busrundfahrt erreichen wir unseren Ausgangsort wieder. Wir sind so erschlagen von den Eindrücken dieser Stadt, als wären wir selbst gefahren. Gemütlich laufen wir durch den Park zurück zum Hotel. Dabei dürfen wir auch wieder eine recht breite Strasse überqueren. Trotz grüner Fussgänger Ampel fühlen wir uns wie ein Hase bei der Treibjagd, denn es biegen immer wieder Fahrzeuge ab. Wir nehmen es sportlich, denn lang ist die Grünphase auch nicht. Und hier gilt eindeutig das Recht des Stärkeren.

Ein weiterer Versuch Geld zu beziehen, scheitert auch noch. Im Hotel lernen wir dann, dass es in Argentinien zwei Banksysteme gibt. Viele Banken sind nicht an das internationale System angebunden. Dank dieses Hinweises sind wir deutlich weniger beunruhigt und versuchen es beim Wäscheabholen noch einmal an einer vom Hotel empfohlenen Bank und siehe da, wir sind wieder liquide. So langsam war das auch dringend nötig, denn in dieser Stadt möchte fast jeder nur Bargeld.
Bevor wir noch einmal ins italienische Restaurant essen gehen, packen wir die Taschen, denn am nächsten Morgen werden wir zum Flughafen fahren, um über Panama nach Costa Rica zu fliegen, wo unsere Reiseabenteuer weitergeht.
Die anderen Beiträge zur Reise in Argentinien findet ihr unter den folgenden Links:
Die Beiträge zu den Teilen unserer grossen Südamerika-Reise 2014 in andere Länder findet ihr unter:
Chile
Costa Rica
New York
Hier findest du die Reise- und Besichtigungstipps zu Argentinien.